Niemand wählt gerechter als das Los
Bei der Bestellung des Parlaments denken wir automatisch an Wahlen. Doch wie demokratisch sind Wahlen wirklich? Am Anfang der Demokratie, also in Athen, stand die Wahl per Los. Diese alte Idee wollen mehrere Gruppen in der Schweiz nun wiederbeleben. Zwei junge Forscher aus Lausanne haben die historische Spur des Losverfahrens in der Schweiz aufgenommen.
- Español El sorteo, el mejor sistema de elección
- Português Sorteio para eleições mais justas
- 中文 抽签选举最公正
- عربي "ليس هناك أعدل من مبدأ الاقتراع العشوائي!"
- Français Le tirage au sort pour des élections plus justes
- English Should we draw lots for fairer elections?
- Pусский Политика и жребий: старая идея и ее возможное будущее!
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- 日本語 スイスで注目集める「くじ引き民主主義」
- Italiano Nessuno elegge più equamente del sorteggio
Politische Eliten und das Geld würden die Wahlen bestimmen, so äussern sich immer wieder kritische Stimmen zur Schweizer Demokratie. Doch was wäre die Alternative? Einige sagen: das Losverfahren. Es bestimmt die Volksvertreter unabhängig von deren Herkunft, Einfluss und Verbindungen.
In der Schweiz gibt es zurzeit mehrere Bewegungen, die Losverfahren zum Ziel haben: Generation NominationExterner Link schlägt vor, Nationalratsmitglieder per Los auszuwählen. In Biel wollte die Bewegung PasserelleExterner Link, dass die Hälfte des Stadtparlaments per Los bestimmt wird. Auf nationaler Ebene will die Justiz-InitiativeExterner Link, dass die Wahl der Bundesrichterinnen und Bundesrichter künftig per Los erfolgt.
Losvefahren sind aber keine neue Erscheinung, sondern reichen zurück zu den Anfängen der Demokratie im antiken Griechenland. An der Universität Lausanne haben sich die jungen Politologen Maxime Mellina und Aurèle Dupuis dem Thema und der Geschichte des Losverfahrens in der Politik angenommen.
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