MORNING BRIEFING - International
FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: - WEITER SCHWÄCHER - Auch nach zwei schwachen Handelstagen zeichnet sich am Dienstag im Dax zunächst keine Erholung ab. IG Markets taxierte den deutschen Leitindex am Morgen weitere 1,03 Prozent tiefer bei 7.156 Punkten, nachdem er seit Freitag bereits um gut 3,5 Prozent abgerutscht ist. Die Sorgen um ein Übergreifen der Schuldenkrise drückte auch die Überseebörsen nach unten, wenn auch deutlich weniger als die europäischen Indizes. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial Industrial verlor seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,38 Prozent. In Europa sollte sich die unterdurchschnittliche Entwicklung aber zunächst fortsetzen, sagte ein Börsianer. Als negativ wertet er das "schlechte Krisenmangement in der Eurozone". Bei einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montag wurde deutlich, dass Kernfragen des neuen Griechenland-Notplans weiter umstritten sind. "Es wird immer noch nicht mit einer Stimme gesprochen", so der Händler. Für das I-Tüpfelchen in der Mollstimmung habe Alcoa mit seinen eher enttäuschenden Zahlen zum Auftakt der US-Berichtssaison gesorgt.
USA: - SCHWACH - Die US-Börsen sind am Montag wie die europäischen Aktienmärkte spürbar von Sorgen vor einem Übergreifen der Schuldenkrise auf Italien belastet worden. Zudem geht in den USA das Ringen um die Erhöhung der Schuldenobergrenze und damit letztlich um die Zahlungsfähigkeit der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt weiter. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor bis Handelsschluss 1,20 Prozent auf 12.505,76 Punkte und weitete damit sein Minus vom Freitag weiter aus. Vor dem Wochenende waren es enttäuschende Arbeitsmarktdaten gewesen, die den Index in die Verlustzone gedrückt hatten.
JAPAN: - SCHWACH - Der Nikkei-225-Index hat am Dienstag seine zum Wochenstart erlittenen Verluste ausgeweitet. Die Sorgen über eine Ausweitung der europäischen Schuldenkrise lasteten Händlern zufolge auf den Kursen. Insofern gaben vor allem Finanzwerte nach.
DAX 7.230,25 -2,33%
XDAX 7.204,90 -2,98%
EuroSTOXX 50 2.709,14 -2,90%
Stoxx50 2.542,86 -1,09%
DJIA 12.505,76 -1,20%
S&P 500 1.319,49 -1,81%
NASDAQ 100 2.362,00 -1,82%
Nikkei 225 9.940,13 -1,29%
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: - ETWAS SCHWÄCHER - Am deutschen Rentenmarkt rechnen Experten am Dienstag mit einer etwas schwächeren Tendenz. Hierzu dürfte vor allem das Krisentreffen von EU, EZB und Euro-Finanzministern vom Montag beitragen, heisst es im Morgenkommentar der HSH Nordbank. "Offensichtlich steigt die Bereitschaft, umfassendere Massnahmen zu ergreifen wie beispielsweise den Rückkauf von griechischen Schuldtiteln." Dies könnte einige Marktteilnehmer davon überzeugen, dass nach einer nachhaltigen Lösung der Krise gesucht wird. Den richtungsweisenden Euro-Bund-Future sieht die Landesbank bei einer vermutlich hohen Volatilität zwischen 128 und 130 Punkten.
Bund-Future 129,10 +1,31%
T-Note-Future 125,25 -0,07%
T-Bond-Future 126,97 -0,20%
DEVISEN: - VERLUSTE - Der Kurs des Euro hat am Dienstagmorgen weiter nachgegeben. Zuletzt notierte er bei 1,3958 US-Dollar. Börsianer sprachen von Befürchtungen, dass nun auch Italien in den Sog der europäischen Schuldenkrise geraten könnte.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD 1,3958 -0,62%
USD/Yen 80,13 -0,08%
Euro/Yen 111,75 -0,82%
ROHÖL - VERLUSTE - Die Ölpreise haben am Dienstag weiter nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August kostete am Morgen 116,64 US-Dollar. Das waren 60 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 58 Cent auf 94,57 Dollar. Händler führten die abermaligen Kursverluste am Ölmarkt zum einen auf den zusehends stärkeren Dollar zurück. Der Euro sank am Dienstag erstmals seit sieben Wochen unter die Marke von 1,40 Dollar. Zudem lastet die europäische Schuldenkrise auf der Stimmung am Ölmarkt. Nachdem bislang kleinere Euro-Länder von der Krise betroffen waren, drohen nun auch grössere Länder wie Italien und Spanien erfasst zu werden. WTI (NYMEX) 94,57 -0,58 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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- VW-Betriebsrat: MAN-Vertreter in Volkswagen-Aufsichtsrat; HB, S. 24
- Rösler will mehr Wettbewerb unter Ratingagenturen fördern; HB, S. 4
- WTO-Chef Lamy: Die neue Macht der Schwellenländer erschwert den Abschluss der
Welthandelsrunde (Interview); HB, S. 14/15
- Entscheidung zu HSH Nordbank steht offenbar unmittelbar bevor; HB, S. 54
- EZB-Direktoriumsmitglied Lorenzo Bini Smaghi kritisiert die zögerlichen
Entscheidungen der Politik in der Euro-Krise (Gastbeitrag); HB, S. 56
- Ökonomen für Abschaffung des Soli-Zuschlags; FTD, S. 9
- Spartenchef Busch: Siemens will Infrastruktur ausbauen (Interview); FTD, S. 3
- Präsident der Familienunternehmer Goebel: "Die Rettungsschirm-Politik
funktioniert nicht" (Interview); FTD, S. 13 - Konzerninterne Kritik an Politik
von Ergo in hauseigenem Blog; FTD, S. 15
- Soros: Stille pro-europäische Mehrheit für eine europäische Lösung statt
nationale Alleingänge sollte möglich sein (Gastbeitrag); FT, S. 7
- Agrochemiekonzern Monsanto und Sinochem wollen enger
zusammenarbeiten; WSJE, S. 20
- PwC-Chef Nally: Grösste Herausforderung ist Nachwuchspflege in aufstrebenden
Ländern; WSJE, S. 29
- Spezialchemiekonzern H. C. Starck will an die Börse; BöZ, S. 9
- Enel legt Fokus auf erneuerbare Energien und Kohle (Interview); BöZ, S. 13
- Deutsche Bank-Präsidialausschuss mit dem Vorschlag Jain/Fitschen
einverstanden; Welt, S. 1, 9
- Zeitz rechnet mit höheren Preisen für Puma-Produkte; Welt, S. 12
- Bundeswirtschaftsminister Rösler gegen Ausweitung des Rettungsschirms;
Welt, S. 1, 4, 5 - Strombranche fordert Finanzhilfen; SZ, S. 19
- Bund holt Verkaufspläne für ostdeutsche TLG wieder aus der Schublade;
SZ, S. 19
- Commerzbank-Chef fordert Umschuldung von Griechenland (Gastbeitrag);
FAZ, S. 1/2, 10
- Vorstand des Afrika-Vereins Meier-Ewert: Wirtschaft muss Chancen in Afrika
wahren (Gastbeitrag); FAZ, S. 12
- Syngenta-Chef Mack: "Europa wird zu einer Insel, die sich vom Fortschritt
abkoppelt" (Interview); FAZ, S. 14
- Weiter Lohngefälle zwischen Ost und West; 'Bild', S. 1/2
/la