MORNING BRIEFING - International Teil
FRANKFURT (awp international)
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AKTIEN
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DEUTSCHLAND: - SCHWACH - Belastet von verstärkten Sorgen um die Eurozone und schwachen Vorgaben werden die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Montag mit deutlichen Verlusten erwartet. ETX Capital taxierte den Dax am Morgen um 1,58 Prozent tiefer bei 5.108 Punkten. Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hätten die Sorgen um die Zukunft der Eurozone wieder verstärkt, sagte Aktienstratege Ben Potter von IG Markets. Das habe bereits am Freitag die Wall Street und am Morgen auch die Börsen in Asien unter Druck gesetzt. Dieser Druck dürfte sich nun in Europa fortsetzen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,31 Prozent seit dem Xetra-Handelsschluss am Freitag. Der Goldpreis als Indikator für die Entwicklung der Risikoscheu der Investoren bewegt sich indes knapp unter seinem Rekordhoch am Morgen kaum. Die Agenda hält indes zum Wochenstart kaum wichtige Termine bereit.
USA: - SEHR SCHWACH - Die unerwartete Rücktrittsankündigung von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark hat die US-Börsen am Freitag tief ins Minus gedrückt. Stark galt, wie der im Februar zurückgetretene Bundesbank-Präsident Axel Weber, als Stabilitätsgarant und Kritiker der milliardenschweren Anleihekäufe, mit der die Europäische Zentralbank (EZB) kriselnde Euro-Staaten stützt. Beobachter werteten deshalb den jüngsten Abgang als schlechtes Omen: Die künftige Strategie der Notenbank sei unsicherer denn je. Zu diesem düsteren Aussichten gesellten sich Händlern zufolge verstärkte Sorgen um einen möglicherweise drohenden Zahlungsausfall Griechenlands und die Befürchtung, dass das hunderte Milliarden Dollar schwere Jobprogramm des US-Präsidenten im Kongress scheitern könnte.
JAPAN: - SEHR SCHWACH - Sorgen über eine mögliche Pleite Griechenlands haben den japanischen Aktienmarkt am Montag belastet. Vor allem exportorientierte Aktien und solche von Banken gaben deutlich nach und drückten den Nikkei-225-Index um mehr als zwei Prozent.
DAX 5.189,93-4,04%
XDAX 5.153,53-3,61%
EuroSTOXX 5 2.073,67-4,15%
Stoxx50 2.108,76-2,55%
DJIA10.992,13-2,69%
S&P 500 1.154,23-2,67%
NASDAQ 100 2.163,66-2,29% (7:15 Uhr)
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ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
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RENTEN: - GEWINNE - Am deutschen Rentenmarkt rechnen Experten am Montag erneut mit Kursgewinnen. "Die Debatte um die Schuldenkrise in der Euroland nimmt kein Ende", heisst es bei der HSH Nordbank. Der ankündigte Rückzug von Jürgen Stark aus dem Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Sorge vor einem Zahlungsausfall Griechenlands hätten die Verunsicherung an den Kapitalmärkten weiter ansteigen lassen. Den Dezember-Kontrakt des Euro-Bund-Future sehen die Experten zwischen 137,20 Punkten und 139 Punkten.
Bund-Future 138,20+0,22%
T-Note-Future125,25-0,07%
T-Bond-Future126,97-0,20%
DEVISEN: - SCHWACH - Der Euro hat seit Freitagabend weiter nachgegeben und ist im asiatischen und frühen europäischen Handel deutlich unter die Marke von 1,36 US-Dollar gerutscht. Anhaltend schlechte Nachrichten aus dem hoch verschuldeten Griechenland schickten die Gemeinschaftswährung weiter auf Talfahrt. Anfang der vergangenen Woche hatte der Euro zeitweise noch mehr als 1,42 Dollar gekostet.
(Alle Kurse 7:15 Uhr)
Euro/USD1,3521-0,34%
USD/Yen77,14-0,49%
Euro/Yen104,25-0,87%
ROHÖL - SEHR SCHWACH - Die Ölpreise sind am Montag aufgrund der Sorge vor einer Eskalation der Schuldenkrise in der Eurozone weiter abgerutscht. Die Anleger fürchten, dass die Schuldenkrisen in der Eurozone das Wirtschaftswachstum bremsen und die Nachfrage nach Rohöl dämpfen könnte, hiess es von Händlern.
WTI (NYMEX) 85,60 -1,64 USD (7:15 Uhr)
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PRESSESCHAU
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- Eon-Chef Johannes Teyssen treibt den Radikalumbau des Energiekonzerns voran; FTD, S. 4 - Lockheed Martin gibt trotz der Kürzungen in den Rüstungsetats das grosse transatlantische Luftverteidigungssystem Meads nicht auf (Gespräch); FTD, S. 7 - Aston Martin will seine Luxusmarke Lagonda noch in diesem Jahr auf den Weg bringen (Gespräch); FTD, S. 6 - EU-Kommission will bei der Vergabe von Konzessionen wie etwa für Abfallentsorgung striktere Regeln durchsetzen; FTD, S. 9 - Japans Automobilindustrie verteidigt mit allen Mitteln ihren Vorsprung bei der Entwicklung alternativer Antriebe (Studie); HB, S. 1, 24 - Bafin und deutsche Banken streiten erbittert über strengere Risikoprüfungen, HB, S. 32, 33 - Gruppe der Euro-Finanzminister soll einen permanenten Beamtenstab erhalten; HB, S. 4 - Hochtief wird möglicher Weise noch in dieser Woche über Verkauf von Flughafengeschäft entscheiden; HB, S. 24 - Opel will Absatz in Russland und China verdoppeln (Gespräch mit Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke); SZ, S. 18 sowie Interview; FAZ, S. 17 - Post könnte bis zu 20.000 Elektroautos bestellen; FAZ, S. 15 - BNP Paribas stoppt Verhandlungen über IKB-Kauf; FAZ, S. 16 - Seehofer lässt Pflegemodell erarbeiten; SZ, S. 7 - Schwarz-gelbe Koalition nimmt einen neuen Anlauf zur Einführung einer Positivliste für Arzneimittel; SZ, S. 19 - Gewerkschaft Verdi will mit dem Möbelhaus XXXLutz einen Tarifvertrag schliessen; SZ, S. 21 - ALDE-Mitglied Goulard: Der "deutsch-französische Motor" kann den Euro allein nicht retten (Interview); SZ, S. 18 - Schäuble lässt Renteneintrittsalter mit 69 durchrechnen; Focus - HSH Nordbank liess Journalisten bespitzeln; Spiegel - Metro-Chef Cordes verliert weiter Rückendeckung; Spiegel - General Motors will mit BMW kooperieren; Spiegel - Constantin Medien verklagt Chef der Formel 1, Bernie Ecclestone, und den ehemaligen Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky; Münchner Merkur - Starbucks-Chef Howard Schultz will die Kaffeekette zu einem Lebensmittelkonzern umbauen und zugleich stark expandieren; Spiegel - Frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD)fordert Neukonstruktion der Währungsunion; Spiegel - Deutsche Bank will Geschäft mit reichen Anlegern ausbauen und dafür neues Personal einstellen (Gespräch); Wirtschaftswoche - Verizon Wireless plant keine Dividende (Gespräch); FT, S. 20
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