Mobiliar mit 66,4 Prozent mehr Konzerngewinn
Die Mobiliar-Versicherungsgruppe, bestehend aus den drei Unternehmen die Mobiliar, Providentia und Protekta, hat 1999 den Konzerngewinn um 66,4 Prozent auf 240 Mio. Fr. gesteigert. 150 Mio. Fr. sollen in den Überschussfonds der Versicherten fliessen.
Das vergangene Geschäftsjahr sei von der Strukturanpassung, ausserordentlichen Elementarschadenereignissen und einem sehr guten Konzernergebnis gekennzeichnet gewesen, sagte der Vorsitzende der der Gruppenleitung, Albert Lauper, am Freitag (05.05.) vor den Medien in Bern. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 3'545 auf 3'646.
Die Gruppe hat ihre Strukturen nach Unternehmenseinheiten (Nicht- Leben, Leben, Asset Management und Auslandgeschäft) neu gegliedert, am Genossenschaftsdach jedoch festgehalten. "Die Mobiliar ist überzeugt, dass keine andere Rechtsform dem Solidaritätsgedanken, wie er der Versicherung zu Grunde liegt, besser zu entsprechen vermag", sagte Lauper.
Erwarteter Prämienrückgang
Das Bruttoprämienvolumen sank im Vergleich zum Vorjahr um 15,3 Prozent auf 2,328 Mrd. Franken. Lauper führt den Rückgang vor allem auf ein nicht mehr wiederholbares Rekordergebnis im Lebenbereich der Providentia aus dem Vorjahr zurück. Das Einmalprämiengeschäft sei vor der Einführung der Stempelsteuer im Frühjahr 1999 überproportional angestiegen, erläuterte Providentia-Chef Conrad Rytz.
Die verdienten konsolidierten Prämien der Gruppe sanken von 2,603 auf 2,193 Mrd. Franken. Davon entfielen 69 Prozent auf das Nicht-Leben- und 31 Prozent auf das Leben-Geschäft. Das finanzielle Ergebnis fiel dank eines tieferen Abschreibungsbedarfs substantiell höher aus ( 61,6 Prozent auf 779 Mio. Fr.). Die Eigenmittel stiegen um 191,7 Mio. Fr. auf 1,746 Mrd. Franken.
30 Mio. Fr. aus der Katastrophenrückstellung
Die Schweizerische Mobiliar-Versicherungsgesellschaft, das Stammhaus, hat die Bruttoprämieneinnahmen um 1 Prozent auf 1,581 Mrd. Fr. gesteigert. Der Schadenaufwand erhöhte sich deutlich um 17,6 Prozent auf 1,132 Mrd. Franken. Naturereignisse wie Lawinen, Schneedruck, Überschwemmungen, Erdrutsch, Hagel und Sturm schlugen bei der Mobiliar im Vergleich zu nicht schadenintensiven Jahren vier Mal stärker zu Buche.
Dies erforderte eine Entnahme von 30 Mio. Fr. aus der Katastrophenrückstellung. Dank des guten Finanzgeschäfts steigerte das Stammhaus das Jahresergebnis trotzdem um 10,8 Prozent auf 86,5 Mio. Franken.
Der Verwaltungsrat habe am Donnerstag beschlossen, aus dem Jahresgewinn 1999 dem Überschussfonds der Versicherten 50 Mio. Fr. zuzuweisen, sagte Lauper an der Medienkonferenz. Dazu komme eine ausserordentliche Zuweisung von 100 Mio. Franken. Vorgesehen sei eine "breite Auszahlung" aus diesem Fonds im Jahr 2001 aus Anlass des 175-jährigen Bestehens der Mobiliar.
Neue Führung
Die strategische Führung der neu strukturierten Gruppe Mobiliar obliegt nun einer Gruppenleitung unter dem Vorsitz von Albert Lauper, der als Delegierter im Verwaltungsrat der Schweizerischen Mobiliar Holding Einsitz nehmen wird. Mit dem Vollzug der Umstrukturierung übernimmt Christian Wegmüller als Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schweizerischen Mobiliar die vollumfängliche Verantwortung für das operative Schadenversicherungs-Geschäft.
Eine Ablösung in der Führung der Providentia findet per 1. Juli 2000 statt. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Conrad Rytz, wird in den Ruhestand treten und die Leitung seinem Nachfolger Daniel Greber übertragen.
swissinfo und Agenturen

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