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MKS: Schweizer meiden Grossbritannien

Bis zu 30 Prozent weniger Schweizer Touristen sollen dieses Jahre infolge der MKS-Seuche nach Grossbritannien reisen. swissinfo.ch

Die Zahl der Schweizer Touristen, die Grossbritannien als Reiseziel wählen, wird dieses Jahr dramatisch sinken. Dies als Folge der in Grossbritannien grasierenden Maul- und Klauenseuche (MKS).

Dieser Inhalt wurde am 12. April 2001 publiziert

Die Britische Tourismusbehörde in der Schweiz (BTA) rechnet mit einem Rückgang der Schweizer Besucherzahlen von rund 30 Prozent oder 200'000 Personen. Der Chef der British Tourist Authority (BTA) in der Schweiz, Colin Joy, sagte gegenüber swissinfo, dass Grossbritannien wegen den Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche in Bezug auf das Schweiz-Geschäft mit einem Verlust von bis zu 250 Mio. Franken rechne.

Diese Zahlen seien das Ergebnis einer Umfrage bei grossen Schweizer Reiseunternehmen. Diese berichteten über einen markanten Rückgang der Buchungen von Reisen nach England, Schottland und Wales. Colin fügte bei, dass vor allem der Sektor Aktiv-Ferien betroffen sei, aber auch die Destination London.

"Wir haben mit einigen der bedeutenden Schweizer Reiseveranstalter gesprochen, die Grossbritannien-Reisen im Angebot haben. Alle scheinen von der Krise betroffen zu sein. Die Auswirkungen sind ziemlich dramatisch, denn zu dieser Jahreszeit sind die Reisekataloge bereits gedruckt und die Veranstalter können nicht plötzlich andere Destinationen anbieten. Ihnen bleibt nur die Hoffnung, dass die Besucherzahlen später wieder zunehmen werden."

Joy macht die Fernseh-Berichterstattung für diese Entwicklung verantwortlich. Die Bilder von brennenden Tierkadavern hätten bei vielen potentiellen Touristen ein negatives Bild von Grossbritannien bewirkt.

"Viele Gründe, weshalb Schweizer nicht nach Grossbritannien reisen wollen, sind nicht unbedingt stichhaltig. Einige der Fernsehbilder sind zwar recht dramatisch, doch es handelt sich dabei um Einzelfälle. Die Seuche hat nur ein Prozent des britischen Viehbestandes heimgesucht."

Auf dem Höhepunkt der Krise wurden weite Gebiete Grossbritanniens abgesperrt, erklärte Joy gegenüber swissinfo. Viele Touristen-Attraktionen seien aber mittlerweile für den Sommer wieder zugänglich gemacht worden. Dazu gehören 600 Sehenswürdigkeiten der National Heritage und der National Trust Organisationen.

Joy fügte bei, dass Touristen keine Probleme haben sollten, sofern sie sich von Bauernhöfen fernhielten.

Nach den neusten Zahlen besuchten 1999 rund 616'000 Schweizer Touristen die Britischen Inseln. Die British Tourist Authority geht davon aus, dass Grossbritannien als Folge der Maul- und Klauenseuche bis zu fünf Milliarden Schweizer Franken an Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft verlieren wird.

swissinfo

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