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MEM-Industrie unter Druck

Arbeiter des Schweizer Maschinenherstellers Tornos Bechler in Moutier. Keystone Archive

Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) erlebte im dritten Quartal erneut einen Abschwung. Die Auftrags-Eingänge sanken um 17,4%.

Dieser Inhalt wurde am 27. November 2001 publiziert Minuten

Der bereits im zweiten Quartal einsetzende Abschwung, verursacht durch die weltweite Konjunktur-Abkühlung und Investitions-Zurückhaltung, habe bei den 180 Meldefirmen der MEM-Industrie im dritten Quartal deutliche Spuren hinterlassen. Dies teilte der Branchenverband Swissmem am Dienstag mit.

Dank der üppigen Auftragspolster aus dem Vorjahr sind die Umsätze und Exporte vom Abschwung noch nicht betroffen. Die Einbusse im Vergleich zur Vorjahres-Vergleichsperiode belaufe sich auf 1%. Wegen des in der Branche üblichen Verzögerungs-Effekts begännen die bereits seit dem Frühling 2001 sinkenden Auftrags-Eingänge sich erst jetzt auf die Umsätze auszuwirken. Die Kapazitäts-Auslastung liegt noch bei 86,3% und ist damit 7% tiefer als im vorangegangenen Quartal.

Einbruch des Exports nach den USA

Die Exporte der letzten neun Monate verzeichneten bei einem Gesamtvolumen von 46,3 Mrd. Franken im Vorjahres-Vergleich weiterhin ein leichtes Wachstum von 1,3%. Tragend seien in erster Linie Europa (plus 2,8%) und Asien (plus 4,6%) gewesen. Die Exporte in die USA hätten hingegen einen markanten Einbruch von 10,5% erlebt. Dabei haben laut Swissmem die Ereignisse vom 11. September in der aktuellen Statistik noch kaum Spuren hinterlassen.

Da sich die Aussichten auf eine Erholung der Weltwirtschaft stark verschlechtert hätten, stünden der MEM-Industrie zwei bis drei schwierige Quartale bevor. Die tiefen Auftrags-Eingänge würden zu sinkenden Umsätzen im nächsten Jahr führen.

Schwierige Währungslage

Auch das aktuelle Währungsumfeld, insbesondere der tiefe Euro-Kurs, sei für die MEM-Industrie kritisch. Der Branche drohten tiefgreifende Anpassungen mit Folgen für die Beschäftigten am Standort Schweiz, sollte der Euro-Kurs über längere Zeit auf tiefem Niveau verharren, befürchtet Swissmem.

swissinfo und Agenturen

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