Mehr Geld für LKW-Kontrollen
Für die Kontrolle des Schwerverkehrs in der Schweiz soll 2002 doppelt soviel Geld ausgegeben werden wie dieses Jahr. Dieser Beschluss erfolgt nach der Brandkatastrophe im Gotthard-Strassentunnel.
20 Mio. Franken sind für die Kontrollen des LKW-Verkehrs vorgesehen. Dies sagte Bundespräsident und Verkehrsminister Moritz Leuenberger in einem Interview mit der Zeitschrift BRÜCKENBAUER. In wenigen Jahren sollen zudem an strategischen wichtigen Orten grosse Kontroll-Zentren entstehen, erklärte Leuenberger weiter. Diese ermöglichten einen lückenlose Kontrolle des Schwerverkehrs durch die Schweiz.
Mehr Kontrolle für mehr Sicherheit
Laut Leuenberger wurden bereits im laufenden Jahr 62'000 zusätzliche Kontrollen durchgeführt. 10 Mio. Franken seien dafür investiert worden. Kontrolliert würden Arbeits-, Lenk- und Ruhezeit-Vorschriften, Gewichtslimiten sowie die Ladungen, sagte Leuenberger.
Tunnelsperrung verursacht höhere Transportkosten
Die Sperrung des Gotthard-Tunnels nach der Brandkatastrophe vom 24. Oktober hat die Preise im Schwerverkehr in die Höhe schnellen lassen. Der Schweizerische Nutzfahrzeug-Verband ASTAG hat deshalb ab dem 1. November für inländische Strassentransporte einen Tarif-Zuschlag von 22% empfohlen.
Im grenzüberschreitenden Verkehr empfiehlt die ASTAG einen pauschalen Zuschlag von 200 Franken für den Umweg über die Route am San Bernardino. Die ASTAG begründet die höheren Preise mit dem grösseren Zeitaufwand, höherem Treibstoffverbrauch und grösseren Ausgaben für die leistungs-abhängige Schwerverkehrs-Abgabe LSVA.
LSVA stabilisiert Zunahme des Schwerverkehrs
Die LSVA hat das Wachstum im Strassengüter-Verkehr zumindest vorläufig gestoppt. Dies gab das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) bekannt. Erste Abklärungen zeigten, dass sich die Fahrleistungen in der Schweiz seit der Einführung der LSVA Anfang 2001 auf dem Niveau des letzten Jahres stabilisiert hätten. Angesichts der hohen Wachstumsraten in den letzten Jahren sei dies ein beträchtlicher Erfolg.
Inlandverkehr geht zurück
Die Erfolgsmeldung geht auf das Konto des Binnenverkehrs, der 88% des Strassengüter-Verkehrs ausmacht. Auf den Autobahnen ging er um 2,5%, auf dem übrigen Strassennetz gar um 4,2% zurück.
Hautgrund für die Abnahme ist laut ARE die erhöhte Effizienz. Die von 28 auf 34 und teils bereits auf 40 Tonnen erhöhte Gewichtslimite ermöglicht den Transport von mehr Gütern bei gleicher oder sinkender Kilometer-Leistung.
Transitverkehr nimmt zu
Die Einführung der LSVA wirkt sich positiv auf die Bahn aus: So meldet SBB Cargo für das erste Halbjahr 2001 eine Steigerung der Tonnenkilometer um 8,7%. Ingesamt erhöhte sich die Transportleistung um 1%.
Zugenommen hat der Strassengüter-Verkehr durch die Alpen. Der Transitverkehr profitiert zur Zeit noch von günstigen Sonderregelungen.
Die für dieses Jahr budgetierten Einnahmen aus der LSVA von 750 Mio. Franken dürften gemäss ARE erreicht werden.
swissinfo und Agenturen

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