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Mastbruch bei Team New Zealand: Alinghi führt 4:0

Mit gebrochenem Mast schaut das Team New Zealand der Alinghi nach. Keystone

Das Alinghi-Team steht unmittelbar vor dem Gewinn des America's Cups. Das Schweizer Syndikat gewann auch die vierte Regatta gegen Team New Zealand, das nach Mastbruch aufgeben musste.

Dieser Inhalt wurde am 28. Februar 2003 publiziert Minuten

In der Nacht auf Samstag könnte die Entscheidung fallen.

Der plötzliche Bruch des 33 m langen Karbonfiber-Mastes der "CNZL 82" auf dem zweiten Amwindkurs hatte Symbolcharakter: Er knickte auch die neuseeländischen Hoffnungen auf den Titel-Hattrick, die während der zehntägigen Pause nach dem dritten Rennen erhalten geblieben waren.

Der Mast brach nach genau 57 Minuten sozusagen mit Ankündigung. Stratege Adam Beashel hatte gewarnt: "Achtung, es kommen einige grosse Wellen." Bereits zuvor hatte sich im Boot wie im ersten Rennen Wasser angesammelt, und später hatte sich im Grosssegel eine Segellatte gelöst, die zum Fixieren benötigt wird.

Die Crew versuchte nach dem Mastbruch, die im rauen Hauraki Gulf schlingernde Jacht einigermassen im Gleichgewicht zu halten; drei Mann gingen sogar über Bord. "Ein Wunder, dass es keine Verletzten gab", fühlte Alinghi-Taktiker Brad Butterworth mit seinen ehemaligen Team-Gefährten mit.

Auslöser für den Unfall war gemäss dem neuseeländischen Syndikatschef Tom Schnackenberg ein Bruch des Tipcups - ein kleines Verbindungsstück zwischen Wante (Drahtseile, die den Mast seitlich am Boot fixieren) und Saling (Querstütze zwischen Mast und Wante).

Überlegene Alinghi

Zum Zeitpunkt des Mastbruchs lag des Team New Zealand schon recht weit im Hintertreffen. Den Grundstein zum Sieg der Alinghi hatte Russell Coutts einmal mehr mit einem perfekten Start gelegt. Bei der ersten Boje lag Alinghi acht, bei der zweiten Marke 17 Sekunden voraus. Nach der Aufgabe der "Kiwis" konnte Coutts die "SUI 64" zum zweiten Mal unbedrängt ins Ziel steuern. Schon die erste Regatta am 15. Februar war nach Materialproblemen der Neuseeländer vorzeitig zu Ende gegangen.

Wirkliche Freude kam deswegen im Schweizer Lager nicht auf: "Im Moment, wo es passierte, war ich richtig traurig. So etwas haben die Gegner nicht verdient", sagt der Grinder Dominik Neidhart.

Regatta geht weiter

Das neuseeländische Boot hat sich bislang vor allem bei starken Winden als Fehlkonstruktion erwiesen. Am Starttag hatte die "NZL 82" nach 25 Minuten aufgeben müssen; auch gestern hielt sie dem Druck bei Winden von bis zu 25 Knoten nicht stand.

"Man hat immer vom starken Designteam der Neuseeländer gesprochen und von der Schnelligkeit des Boots. Jetzt haben sie zwei von vier Rennen nicht einmal beendet. Das überrascht mich schon ein wenig", kommentiert Ernesto Bertarelli.

Gemäss Reglement ist eine Havarie kein Grund zur Verschiebung der folgenden Regatta: Den Neuseeländern stand eine lange Nacht bevor. Sie mussten das gesamte Rig (alles, was sich über dem Rumpf befindet) ersetzen und zwar durch das Rig des Ersatzbootes "NZL 81".

Geburtstagsgeschenk für Coutts?

Dass der Pokal an Alinghi geht, ist schon fast so gut wie sicher. Steuermann Russell Coutts hat jetzt 13 aufeinander folgende America's Cup-Siege auf dem Konto. Dass er fünf Regatten in Serie verliert, scheint ausgeschlossen.

Coutts wird zudem alles daran setzen, den Wettkampf so rasch als möglich zu beenden. "Am liebsten würde ich morgen feiern, denn am Samstag werde ich 41 Jahre alt."

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Alinghi muss von den verbleibenden fünf Regatten nur noch eine gewinnen, um den Cup erstmals in 152 Jahren nach Europa zurückzuführen.

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