Looser H1: Reingewinn steigt auf 16,9 Mio CHF - "verhalten optimistisch" (AF)
(Ergänzt um Angaben vor allem zu den Geschäftsbereichen, Abschnitte 6-9)
Arbon (awp) - Die Industrie-Gruppe Looser hat im ersten Semester 2011 in Franken zwar einen Umsatzrückgang verzeichnet, ist währungs- und akquisitionsbereinigt aber leicht gewachsen. Die Gewinnziffern verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr trotz negativem Währungseffekt hingegen deutlich. Verantwortlich dafür sind vor allem positive Einmaleffekte aus Veräusserungen.
Der Umsatz ging um gut 5% auf 227,9 Mio CHF zurück, währungs- und akquisitionsbereinigt ergab sich allerdings ein Plus von 2,8%, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 16% auf 35,0 Mio und auf Stufe EBIT um 9% auf 26,3 Mio.
Der EBITDA sei durch die Abwertung des Euros mit rund 3,8 Mio CHF negativ beeinflusst worden, dies durch Translation und Transaktion. Die Margen lagen mit 15,3% gegenüber 12,6% im Vorjahr für den EBITDA und mit 11,5% gegenüber 9,0% für den EBIT klar über dem Vorjahresniveau. Der Reingewinn legte um über 53% auf 16,9 Mio zu.
Die stark gestiegenen Rohstoffpreise, die Rohstoffknappheit und die Umsatzentwicklung hätten das operative Ergebnis des Segments Beschichtungen im ersten Semester geschmälert. Bereinigt um die Währungseinflüsse, Akquisitionseffekte und um die im ersten Halbjahr 2011 realisierten Gewinne aus dem Verkauf einer Betriebsliegenschaft und der Veräusserung des Bautenschutz-Geschäfts von insgesamt 9,3 Mio hätte sich der EBITDA mit 9,2 Mio knapp unter dem Vorjahreswert belaufen.
Die Nettoverschuldung erhöhte sich um 23,4 Mio auf 138,3 Mio CHF. Dies vor allem wegen der Mittelabflüsse im Zusammenhang mit Akquisitionen und der Dividendenausschüttung. Aus dem Verkauf der Betriebsliegenschaft der Industrielack AG flossen dagegen ausserordentliche Mittel von 11,7 Mio in die Kasse und aus dem Verkauf des Geschäftsfelds Bautenschutz 2,2 Mio.
Das grösste Segment Beschichtungen verzeichnete ein Umsatzminus von 6% auf 98,9 Mio CHF, währungs- und akquisitionsbereinigt resultierte dagegen ein knappes Plus von 0,9%. Der EBITDA lag bei 17,7 Mio deutlich über dem Vorjahreswert von 11,0 Mio, wobei der akquisitions- und währungsbereinigte Wert mit rund 10 Mio etwas geringer ausfiel. Die konsequente Weitergabe der Rohstoffpreiserhöhungen an die Kunden werde sich im zweiten Semester positiv auf die operativen Ergebnisse auswirken, heisst es.
Der Umsatz des Segments Türen (Prüm-Garant-Gruppe) fiel um 4,2% auf 88,2 Mio zurück. In lokalen Währungen ergab sich indes eine Steigerung um 8,7%, was gemäss Looser deutlich über dem Marktwachstum lag. Die Gruppe habe von den positiven Impulsen der deutschen Bauindustrie profitiert. Der EBITDA verringerte sich um gut 6% auf 11,8 Mio. Markante Rohstoffpreissteigerungen sowie neue Energieabgaben hätten das Ergebnis negativ beeinflusst, hiess es dazu. Zeitverzögert würden sich aber auch hier im zweiten Semester die Preiserhöhungen positiv auswirken.
Der Umsatz im Segment Industriedienstleistungen (Condecta-Gruppe) reduzierte sich um 4,7% auf 26,6 Mio, währungsbereinigt ergab sich ein Minus von 3,8%. Das operative Ergebnis ging wegen höherer Personalkosten um 7,6% auf 6,8 Mio zurück.
Das Segment Temperierung sah eine Reduktion der Verkäufe um 5,8% auf 16,3 Mio. Aber auch hier ist die währungsbereinigte Veränderung mit +6,9% positiv. Wegen der "wesentlich" tieferen Umsätze im Halbleitergeschäft und den Auftragsrückständen verringerte sich der EBITDA um gut 25% auf 1,3 Mio.
Mit Blick auf das zweite Halbjahr zeigt sich Looser "verhalten optimistisch". Der Einfluss der Finanzmarktentwicklung auf das Wirtschaftsumfeld könne derzeit noch nicht abschliessend beurteilt werden. Das Unternehmen stelle sich auf ein angespanntes Konjunktur- und Marktumfeld sei sowie auf eine weiterhin schwierige Währungssituation ein.
Bereinigt um Währungs- und um positive Einmaleffekte sei im Gesamtjahr mit einem EBITDA in der Grössenordnung des Vorjahres zu rechnen. Der Konzerngewinn dürfte das Vorjahr übertreffen.
cf/uh