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Lohnschere bei KV-Berufen

Edi Class, Generalsekretär SKV: "Die Lohnunterschiede bedeuten sozialpolitischen Sprengstoff". Keystone

Die Lohn-Unterschiede in der Schweiz spitzen sich zu. Der Schweizerische Kaufmännische Verband (SKV) will dies nicht mehr tolerieren. Er fordert für die nächste Lohnrunde eine Erhöhung von bis zu fünf Prozent.

Dieser Inhalt wurde am 05. Juli 2001 publiziert

"Die Lohnschere öffnet sich in einem unglaublichen Ausmass", erklärte Edi Class, der Generalsekretär des SKV am Donnerstag (05.07.) an der Präsentation der SKV-Salärumfrage 2001.

Während die Manager-Löhne in der Schweiz allein im letzten Jahr um 21% gestiegen seien, hätten die Angestellten in den letzten drei Jahren nur von bescheidenen Aufbesserungen profitiert. Dabei hätten sie nicht weniger zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen.

Sozialpolitischer Sprengstoff

Die SKV-Studie zeigt: der durchschnittliche Salär-Zuwachs der Büro-und Verkaufs-Angestellten betrug in den letzten Jahren je nach Branche und Altersklasse zwischen 2,2 und 7,8%. Die Teuerung nahm im gleichen Zeitraum laut SKV zwischen 2,2 und 2,5% zu.

Die krassen Lohnunterschiede bedeuteten einen sozialpolitischen Sprengstoff grössten Ausmasses, kritisierte Class. Es brodle an der Basis. Die ungerechte Entwicklung demotiviere die Beschäftigten bis zur inneren Kündigung.

SKV fordert mehr Lohn

Im Detailhandel fordert der SKV für die Lohnrunde 2002 eine generelle Erhöhung von 200 Franken bei Salären bis 4'500 Franken. Über 4'500 Franken wird eine generelle Erhöhung von 2% sowie individuell von 3% gefordert.

Im Banken- und Versicherungs-Bereich werden 3% generell oder 250 Franken verlangt, sowie 2% individuell.

Die kaufmännischen Angestellten der Maschinen-Industrie sollen eine generelle Lohn-Erhöhung von zwei sowie eine individuelle von drei Prozent erhalten, jene im Bauhauptgewerbe generell 250 Franken mehr.

Folgen des Gleichstellungsgesetzes

Frauen verdienen gemäss der Untersuchung immer noch weniger als Männer. Bei den Büroberufen beträgt der Lohn-Unterschied noch 5,2%. Dabei habe die Abweichung gegenüber 1998 (3,7%) sogar noch zugenommen, sagte Zentralsekretärin Susanne Erdös.

Trotzdem seien positive Auswirkungen des 1996 in Kraft getretenen Gleichstellungs-Gesetzes festzustellen, hielt die Zentralsekretärin fest. So seien die Lohnunterschiede bei den 20 bis 29-Jährigen deutlich geringer als bei älteren Personen.

Die Teilzeitarbeit hat nach Angaben von Susanne Erdös weiter an Bedeutung gewonnen. In der untersten Funktions-Stufe hätten 41,4 Prozent der Frauen und 34,1% der Männer keine Vollzeitstelle mehr. Auf höherer Kaderstufe sind bei den Frauen 11,4% und bei den Männern 8,7% teilzeit-beschäftigt.

swissinfo und Agenturen

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