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Leuenberger beneidet Schwinger-König

Bundespräsident Moritz Leuenberger am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest. Keystone

Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest von Nyon sprach Bundespräsident Moritz Leuenberger über die Fairness in Politik und Werbung, den Unspunnenstein, die Fernseh-Arena und seinen Neid auf den amtierenden Schwinger-König.

Dieser Inhalt wurde am 26. August 2001 publiziert

Dass sich die Schwinger nach dem Kampf das Sägemehl vom Rücken klopften, sei ein urschweizerisches Symbol dafür, wie in diesem Land die Gegner miteinander umgingen, sagte der Bundespräsident bei seiner Ansprache am Sonntag (26.08.).

Unsportlich: Werber und Béliers

Die Schweiz habe eine Tradition des fairen Umgangs. Diese Tradition müsse einigen Politikern, Werbebüros und Unternehmen wieder in Erinnerung gerufen werden.

Wie in der Politik und in der Geschäftswelt gebe es aber auch im Sport leider Ausnahmen: Eine davon sei die Entwendung des Unspunnensteins und dessen Veränderung bei der Rückgabe gewesen, sagte Leuenberger. "Das war nicht sportlich", fügte er hinzu.

Leuenberger: Arena ohne Sägemehl

Er sei als Bundespräsident auch etwas neidisch auf den Schwingerkönig: "Wir Bundespräsidenten müssen nämlich unser Amt schon nach einem einzigen Jahr abgeben, während der Schwinger-König drei Jahre lang thronen darf und sogar noch weitere Amtszeiten erschwingen kann."

Während diesen drei Jahren steige der König gerne und freiwillig in die Arena, der Bundespräsident aber werde in die Fernseh-Diskussions-Sendung "Arena" zitiert. Und wenn er nicht selber gehe, müsse er sie anschauen, das sei manchmal fast noch schlimmer.

Schwinger-Regeln für die Bundesverfassung

Zur Lektüre empfahl Leuenberger das technische Regulativ des Schwingens. Hätte er es früher gekannt, hätte er es als Präambel für die neue Bundesverfassung vorgeschlagen, sagte er gemäss Redetext.

Der Grundsatz der Achtung des Starken für den Schwachen, der darin postuliert werde, gelte auch in der Politik, die für alle da sei: "Auch für die künftigen Generationen, auch für die Schwächeren, auch für die Minderheiten."

Nur wer die Schweiz auf die neuen Herausforderungen hin verändere, könne auch die Tradition bewahren, schloss der Bundespräsident.

Begeisterte Folklore am Fest

Der Festakt vom Sonntag war von einer enthusiastischen Stimmung geprägt, umrahmt von Folklore-Darbietungen: Kostümgruppen in historischen Uniformen, Chöre und Blasmusiken begleiteten die offizielle Übergabe der Fahne durch die Organsatoren des letzten "Eidgenössischen" in Bern 1998 an die Waadtländer.

swissinfo und Agenturen

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