Kuoni mit schwarzen Zahlen nach 9 Monaten - Ausblick steht, Dividende (Zus)
Zürich (awp) - Der Reisekonzern Kuoni ist wieder in der Gewinnzone. In den ersten neun Monaten wurde der Umsatz leicht und das Ergebnis deutlich gesteigert. Zu verdanken ist dies neben höheren Margen auch Kostensenkungen und einem besseren wirtschaftlichen Umfeld. Auch die Aktionäre sollen nun ein Stück vom Kuchen abbekommen. "Wir werden unsere Dividendenpolitik von einer Ausschüttungsquote von 30 bis 35% beibehalten", sagte CFO Max Katz am Donnerstag anlässlich einer Telefonkonferenz.
Den Gruppenumsatz steigerte Kuoni leicht um 1,4% auf 3'018,9 Mio CHF. Der Bruttogewinn verbesserte sich um 5,7% auf 635,2 Mio CHF und die entsprechende Marge stieg auf 21,0 (20,2)%. Der EBIT inklusive Sonderkosten für das Investitions- und Kostensparprogramm und den Vulkanausbruch schnellte auf 31,0 (3,7) Mio CHF hoch. Bereinigt um diese Sonderkosten lag der EBIT bei 80,6 (33,7) Mio CHF. Unterm Strich erzielte Kuoni mit 12,3 Mio CHF wieder einen Gewinn nach einem Verlust von 5,7 Mio CHF im Vorjahr.
WEITERE AKQUISITIONEN - RESTRUKTURIERUNG AUF KURS
Mit Blick auf weitere Akquisitionen gab sich Kuoni gewohnt zurückhaltend. "Wir arbeiten grundsätzlich an weiteren Zukäufen, es sind auch grössere Projekte dabei", so Katz. Die Übernahme von Et-China liege derweil kaum in der eigenen Hand. Es liege nun am chinesischen Unternehmen, die regulatorischen Hindernisse zu bereinigen. "Wir würden die Akquisition weiterhin gerne bis zum Jahresende abschliessen, das Angebot läuft bis dahin."
Das Restrukturierungsprogramm sei derweil auf Kurs, sagte CEO Peter Rothwell. Es gebe lediglich einige kleine Verzögerungen, daher würden im laufenden Jahr nur 40 Mio CHF an Kosten anfallen und nicht wie bislang geplant 46 Mio CHF. Das Gesamtvolumen belaufe sich aber unverändert auf 106 Mio CHF. In den ersten neun Monaten wurden für das Programm 23,9 Mio CHF aufgewendet.
GESCHÄFT IN ASIEN UND SKANDINAVIEN SEHR STARK
Insbesondere Skandinavien, Asien und das Destination Management hätten wesentlich zur Ergebnissteigerung beigetragen, heisst es weiter. Die Marktregion Nord erwirtschaftete im dritten Quartal einen minimal niedrigeren Nettoerlös von 535 (536) Mio CHF. Der bereinigte EBIT stieg allerdings insbesondere dank Skandinavien auf 40,6 (32,3) Mio CHF.
In der Marktregion Süd stieg der Umsatz im dritten Quartal auf 466 (445) Mio CHF, der bereinigte EBIT legte auf 34,6 (27,0) Mio CHF zu.
Auch im Destination Management wurde trotz negativer Währungseffekte mehr verdient - im dritten Quartal stieg der bereinigte EBIT auf 13,2 (11,8) Mio CHF, in den ersten neun Monaten konnte er auf 17,4 Mio CHF mehr als verdoppelt werden.
BUCHUNGEN STIMMEN ZUVERSICHTLICH FÜR 2010/11
Die Buchungen für die Monate November und Dezember liegen 6% über den Vorjahresmonaten, so Kuoni weiter. Für 2011 liege der Buchungsstand, bei noch geringen Volumen, um 5% (in Lokalwährung um 8%) über der Vorjahresperiode. Die Buchungen für das Tour Operating-Geschäft liegen hingegen per 31. Oktober für 2010 leicht unter Vorjahr. Für das kommende Geschäftsjahr will Kuoni seine positive Entwicklung auf der Ertragsseite fortführen. Einen konkreteren Ausblick werde es zu den Halbjahresergebnissen 2011 geben.
2010 rechnet der Reisekonzern weiterhin mit einer Zunahme des Nettoerlöses gegenüber dem Vorjahr im tiefen einstelligen Prozentbereich. Die bereinigte EBIT-Marge werde weiterhin gegen 3% erwartet. "Der eindrucksvolle Cash-flow zeigt auch die Vorteile von Kuonis 'asset-light' Geschäftsmodell auf", wird CEO Peter Rothwell in der Mitteilung zitiert.
Die Aktie drehte nach anfänglichen Verlusten gegen Mittag in einem kaum veränderten Markt mit 0,4% auf 431,50 CHF ins Plus. Analysten waren zufrieden mit den Ergebnissen, eine wirklich positive Überraschung sei aber ausgeblieben.
dm/cf