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Kulturaustausch mit Iran

Adolf Muschg: Die Reise war seine Idee. Keystone Archive

Der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg und seine Kollegen Hans Magnus Enzensberger (D) und Raoul Schrott (A) haben während einer Woche in Iran den so genannten "Dialog zwischen den Zivilisationen" geführt.

Dieser Inhalt wurde am 15. Oktober 2001 - 12:21 publiziert

Die drei Schriftsteller trafen in Schiras und Teheran iranische Autoren und Behörden, hielten Vorträge und nahmen an Diskussionen teil. Dabei ging es laut Muschg um die Stellung der Religion in der Gesellschaft, die Rolle der Sprache bei der Modernisierung und die Problematik von Übersetzungen beim Verständnis zwischen den Kulturen.

Neue Dimension

Muschg lancierte die Idee zu den Treffen in Iran bereits vor einem Jahr. Durch die Anschläge in den USA Mitte September erhielt nun dieser Dialog eine zusätzliche Dimension.

Laut Muschg wurden bei den Diskussionen Differenzen festgestellt, die zeigen, wie kulturelles Gefälle Sprengstoff enthalte. Die Diskussionen hätten ihm aber vor allem gezeigt, dass die Reaktion gegen Afghanistan unreif sei. Zudem erwecke diese Besorgnis in bezug auf die Entwicklung der Gesellschaft in Iran.

Bei den Diskussionen liessen sich die Schriftsteller vor allem die Bedeutung des persischen Autors Hafis aufzeigen, der in Iran auch über 600 Jahre nach seinem Tod einen grossen Stellenwert geniesst. Laut Muschg gibt es zu diesem Dichter niemanden Vergleichbaren, nicht einmal Shakespeare. Viele iranische Politiker würden sich durch Hafis leiten lassen.

Unterstützung durch die Schweiz

Organisiert wurde der Aufenthalt der Schriftsteller in Iran in Zusammenarbeit mit Deutschland und Österreich durch die Schweizer Botschaft in Teheran. Laut Botschafter Tim Guldimann wollte die Schweiz dadurch einen Beitrag leisten, damit eine erstrangige Delegation deutschsprachiger Schriftsteller mit iranischen Gesprächspartnern einen Dialog führen konnte.

Bereits im September hatten Frauendelegationen aus der Schweiz und Iran in den beiden Ländern über Gleichstellungsfragen diskutiert. Auch dieser Kulturaustausch konnte auf die Unterstützung der Schweiz zählen.

Die Initiative für einen Kulturaustausch geht ursprünglich zurück auf den iranischen Präsidenten Mohammed Chatami, der die UNO zur Ausrufung des Jahres des Dialogs zwischen den Zivilisationen bewegte. Im Jahr 2001 sollten dadurch Frieden und soziale Entwicklung gefördert werden.

swissinfo und Agenturen

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