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Kriegsversicherung für Schweizer Airlines läuft aus

Ab Weihnachten sind die Schweizer Airlines für Terror- und Kriegsschäden nicht mehr durch den Bund gedeckt. Keystone Archive

Der Bund gewährt Schweizer Fluggesellschaften keine Versicherungsdeckung mehr für Terror- und Kriegsfolgen.

Dieser Inhalt wurde am 19. Dezember 2001 publiziert

Nach den Terroranschlägen vom 11. September hatten die Versicherungen ihre Verträge für die Deckung von Kriegs- und Terrorschäden weltweit gekündigt. Sie garantierten nur noch Schäden am Boden von maximal 50 Mio. US-Dollar.

Um zu verhindern, dass Swissair, Crossair und Balair ihre Flüge wegen des Risikos einstellen müssen, hatte der Bundesrat beschlossen, den Schweizer Airlines eine Sicherstellung bis maximal 2 Mrd. US-Dollar zu gewähren. Diese Garantie hat er nun aufgehoben. Die Versicherungs-Deckung läuft am 24. Dezember aus.

EU-Airlines sind weiterhin gedeckt

Bis dahin müssen die schweizerischen Fluggesellschaften nun eine private Versicherung abschliessen. Inzwischen hat sich nach Auskunft des Verkehrsdepartementes (UVEK) die Lage auf dem Privatversicherungsmarkt stabilisiert. Es bestehen Versicherungsprodukte mit Deckungen bis zu einer Milliarde US-Dollar. Die dafür zu bezahlenden Prämien sind zwar sehr hoch, nach Ansicht des Bundesrates jedoch nicht exorbitant.

Die meisten EU-Länder haben die staatliche Versicherungsdeckung über den 24. Dezember hinaus verlängert. Der Bundesrat lehnt dies jedoch ab, da es nicht Sache des Staates sei, mittel- und langfristig Versicherungen der Fluggesellschaften zu übernehmen.

Fluggäste zahlen Zusatz-Kosten

Die Crossair wird die Kosten der Versicherungsdeckung eins zu eins auf die Passagiere übertragen. Dies sagte Crossair-Sprecher Andreas Schwander. Das Ticket werde dadurch bei geschätzten sechs Millionen Passagieren pro Jahr rund fünf Dollar teurer.

Da ein Grossteil der Airlines die Zusatzkosten auf die Fluggäste abwälzten, erwartet die Crossair deswegen keine Auswirkung auf die Passagierzahlen.

Wie der Präsident des Schweizer Pool für Luftfahrtversicherungen (SPL), Heini Bürgi, bestätigte, sind grundsätzlich Versicherungsdeckungen in der Höhe von einer Milliarde Dollar erhältlich. Allerdings seien die Prämien enorm teuer geworden. Der SPL beschränke sich als Anbieter aber auf die kleinen Schweizer Fluggesellschaften. Die Crossair decke sich bei den grossen Versicherern auf dem Weltmarkt ab.

swissinfo und Agenturen

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