KREDITRATING/Moody's stuft RWE ab
LONDON (awp international) - Die Ratingagentur Moody's hat den Energieversorger RWE wegen der erwarteten Belastungen aus der Energiewende in Deutschland abgestuft. Damit drohen RWE nun höhere Kosten bei der Refinanzierung. Moody's hatte RWE seit längerem unter Beobachtung und senkte nun die Einstufung von "A2/Prime-1" auf "A3/Prime-2", wie die Agentur am Dienstag in London mitteilte. Weitere Abwertungen sind möglich - den Ausblick behielt Moody's auf negativ. Auch bei Standard & Poor's musste RWE zuletzt bereits ein schlechteres Rating hinnehmen.
Moody's führte seine schwächere Einstufung auf die deutlich gesunkenen Gewinnaussichten bei dem Versorger zurück. Neben der Atomwende in Deutschland nannte die Agentur als Gründe dafür auch die weiter bestehende Brennelementesteuer, die gesunkenen Stromerlöse und die Probleme beim Gasgeschäft.
Die Anstrengungen von RWE, die Belastungen zu begrenzen, nimmt Moody's den Angaben zufolge zur Kenntnis. Dazu gehören eine Ausweitung des Sparprogramms um 200 Millionen Euro, eine Reduzierung der geplanten Investitionen um drei Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren sowie Verkäufe im Volumen von bis zu acht Milliarden Euro bis 2013. Der Ratingagentur erscheint es aber unwahrscheinlich, dass RWE seine Schulden soweit zurückfahren kann, dass damit der Druck auf den Geldfluss im Unternehmen ausgeglichen werden kann./enl/he