Krebsgift in Lebensmitteln
In Schweizer Lebensmitteln ist Acrylamid in hoher Konzentration gefunden worden. Der Giftstoff gilt als erbgutschädigend und Krebs erregend.
Das Kantonslabor Zürich hat, beauftragt vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), in Chips, Müesli und Knäckebrot hohe Werte an Acrylamid gefunden. Fündig wurde das Labor zudem bei Brot und Fertig-Rösti.
Die bei Schweizer Lebensmitteln festgestellte Acrylamid-Konzentration liegt 1000-fach über dem Grenzwert beim Trinkwasser.
Weltweite Besorgnis
Ende April hatte die schwedische Lebensmittelbehörde vor erheblichen Krebsrisiken durch Acrylamid gewarnt. Auch in Deutschland wurde der Stoff in Lebensmitteln festgestellt. Die Deutsche Regierung warnte am Mittwoch jedoch vor einer Dramatisierung.
Das BAG hatte vor zehn Tagen eine Expertengruppe eingesetzt. BAG-Vizedirektor Urs Klemm sagte in der Sendung "Kassensturz" von Schweizer Fernsehen DRS am Dienstag, es wäre verfrüht, Empfehlungen herauszugeben, was man konsumieren soll oder nicht.
Fettarme Ernährung wichtig
In Anlehnung an die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen die Schweizer Behörden im Moment, die Ernährungsgewohnheiten nicht umzustellen. Gesund sei, viel Obst und Gemüse und weniger fettreiche Nahrung zu konsumieren.
Acrylamid entsteht beim Frittieren, Backen und Braten, nicht jedoch beim Kochen. Bekannt ist der Stoff seit Jahren, allerdings nicht bei Lebensmitteln, sondern in Kunststoffen.
Ende Juli wollen sich WHO-Experten in Genf zusammensetzen, um über die bisherigen Forschungs-Ergebnisse zu beraten.
Gefährdete Kinder
Die Krebsliga Schweiz äusserte sich am Mittwoch besorgt über die alarmierenden Werte und forderte entsprechende Kontrollmassnahmen. Sie wies auf den Umstand hin, dass einige der betroffenen Lebensmittel (zum Beispiel Pommes Chips) bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt sind.
Über die langfristige Wirkung beim Verzehr des Stoffes Acrymalid im Kindesalter sei zu wenig bekannt, um die Sicherheit dieser Lebensmittel zu garantieren.
swissinfo und Agenturen

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