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Kosovos Premier lobt die Rolle der Schweiz

Agim Ceku: Wurde im März 2006 zum Premierminister nominiert. Keystone Archive

Nach seinem Besuch bei Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey in Bern gibt sich Kosovos Premier Agim Ceku überzeugt, dass die Schweiz die Minderheiten in Kosovo schütze.

Dieser Inhalt wurde am 20. Januar 2007 publiziert Minuten

Die Aussenministerin gehörte zu den ersten Regierungs-Vertretern, die Kosovos Unabhängigkeit von Serbien verlangte. Ceku wünscht sich von Calmy-Rey, dass sie auch andere Länder davon überzeuge.

Der Ministerpräsident des Kosovo, Agim Ceku, begrüsst die Rolle der Schweiz bei den Unabhängigkeitsbestrebungen der nach Selbständigkeit trachtenden serbischen Provinz.

Bevor Kosovo zu Milosevics Zeiten zur Provinz innerhalb Serbien zurück gestuft worden ist, hatte die Region innerhalb des ehemaligen Jugoslawiens den Status einer autonomen Teilrepublik.

Die Schweiz werde helfen, die Minderheiten in Kosovo zu schützen, sagte Agim Ceku nach seinem Besuch in Bern. Denn in Kosovo stellen die Serben die grösste Minderheit, neben Türken und Roma.

Schweizer Infrastrukturen für Serbische Gemeinden

Es werde voraussichtlich fünf Gemeinden mit mehrheitlich serbischer Bevölkerung zu geben. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey habe ihm zugesichert, bei zwei Gemeinden den Aufbau der Infrastruktur und die Ausbildung der Angestellten zu übernehmen, sagte Ceku dem Tages-Anzeiger.

Zudem wolle sich die Schweiz am internationalen Polizeikorps beteiligen und die Stationierung von Swisscoy-Soldaten weiterführen.

Calmy-Rey: Platz in der Geschichte Kosovos

Ceku zeigte sich überzeugt, dass die Schweiz als eines der ersten Länder Kosovo anerkennen werde. "Und Präsidentin Calmy-Rey wird immer einen Platz in unserer Geschichte haben, weil sie als eine der ersten Staatsvertreter die Unabhängigkeit von Kosovo forderte."

Beim Gespräch am Freitag in Bern habe er die Schweizer Aussenministerin aufgefordert, sie solle andere Staaten ermutigen, die Unabhängigkeit ebenfalls zu fördern, sagte Ceku.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Samstag, es habe einen "Gedankenaustausch zur Lage in Kosovo und Serbien" gegeben.

Man habe über mögliche Schweizer Beiträge zum Minderheitenschutz, zur Dezentralisierung und zur Vergangenheitsarbeit gesprochen, sagte EDA-Sprecherin Carine Carey.

Die Diskussion über Kosovos Unabhängigkeit von Serbien wird in Kürze neu lanciert: UNO-Vermittler Martti Ahtisaari will in einigen Tagen seine Vorschläge präsentieren.

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Bis ins 14. Jahrhunderte gehörte Kosovo zu den Zentren des serbischen Königreichs.

Nach der Schlacht beim Amselfeld (Kosovo Polje) 1389 wurde das Gebiet osmanisch.

Nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs übernahm Serbien 1913 die Kontrolle.

Während des sozialistischen Jugoslawien, besonders ab 1974, genoss Kosovo den Status einer autonomen Teilrepublik.

Unter Milosevics Präsidentschaft wurde 1989 die Autonomie aufgehoben und die Diskriminierung der Albaner noch verstärkt: Ihnen blieben sämtliche Schlüsselpositionen in Wirtschaft und Politik verschlossen.

Die Okkupation Kosovos durch die serbische Armee provozierte 1999 einen Konflikt, der zur Flucht von Hunderttausenden von Albanern führte.

Erst das militärische Eingriffen der NATO veranlasste die serbische Armee zum Rückzug.

Sicherheits- und Verwaltungsaufgaben liegen seither in den Händen der KFOR-Friedenstruppen und UNO-Interims-Administration UNMIK.

2005 lancierte die UNO Verhandlungen über den definitiven Status von Kosovo.

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Swisscoy

Das Departement für Verteidigung (VBS) ist ermächtigt, das österreichische Kontingent (AUCON) zu unterstützen. Dieses wiederum arbeitet mit der deutschen Brigade von KFOR.

Im Juni 2005 hat das Parlament das Mandat von Swisscoy bis Ende 2008 verlängert, mit einem Bestand von maximal 220 Personen.

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