Kosovo hat eine neue Präsidentin
Das Parlament in Kosovo hat Atifete Jahjaga zur Präsidentin gewählt. Damit geht ein wochenlanges Gerangel ums Präsidentenamt zu Ende. Jahjaga ist Generalin der kosovarischen Polizei, die nach 1999 unter internationaler Aufsicht aufgebaut wurde.
Am 22. Februar hatte das Parlament den von der Regierungskoalition um Ministerpräsident Hashim Thaci unterstützten Milliardär und Bauunternehmer Behgjet Pacolli zum Präsidenten gewählt.
Das Verfassungsgericht in Pristina erklärte die Wahl des schweizerisch-kosovarischen Doppelbürgers jedoch Ende März wegen Verfahrensfehlern für ungültig und gab damit einer Beschwerde der Opposition statt. Die Gerichtsentscheidung hatte Kosovo in eine Staatskrise gestürzt.
Angekündigte Reformen
Erst am Mittwoch hatten sich Thacis Demokratische Partei und ihr Partner Neues Bündnis für Kosovo mit der oppositionellen Demokratischen Liga auf Jahjaga als Kandidatin geeinigt.
Die Einigung umfasst auch Verfassungs- und Wahlrechtsreformen, die eine vorgezogene Präsidentschaftswahl in spätestens einem halben Jahr nach der geplanten Verfassungsänderung und Parlamentswahlen in spätestens anderthalb Jahren nach der Verfassungsreform ermöglichen sollen.
Schweiz-Kosovo
Zwischen 1999 (Konflikt zwischen Serben und Kosovaren) und 2010 steuerten die Schweizer Behörden rund 200 Mio. Franken zur Entwicklung, politischen Stabilität und Wirtschaft bei.
Seit 1999 beteiligt sich die Schweiz an der Mission der internationalen Friedenstruppe KFOR unter Leitung der NATO.
Jedes Jahr sind gegen 220 Schweizer Swisscoy-Soldaten in Kosovo stationiert.
Die Schweiz hat Kosovo bereits zehn Tage nach der Unabhängigkeits-Erklärung vom 17. Februar 2008 als neuen Staat anerkannt.
Die Schweiz gehört zu den wichtigsten Geberländern des Kosovo.
Rund 170'000 Kosovaren leben in der Schweiz, das sind etwa 10% der Bevölkerung Kosovos.
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