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KORR/Infineon-Chef verärgert über Streit um Aufsichtsratsvorsitz

Dieser Inhalt wurde am 01. Februar 2010 - 19:00 publiziert

(Berichtigung: Der zweite Absatz wurde neu gefasst. Damit wird klargestellt, dass das Infineon-Management nicht für einen der Kandidaten Partei ergriffen hat.)
MÜNCHEN (awp international) - Infineon-Chef Peter Bauer ist verärgert über die Querelen um die Besetzung der Aufsichtsratsspitze. Mit der Diskussion würden "alte Geschichten aufgewärmt", sagte Bauer der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Der Neuanfang ist doch längst gelungen. Wenn dies in Abrede gestellt wird, empfinden das auch unsere Mitarbeiter als ungerecht." Um die Nachfolge des scheidenden Chefaufsehers Max Dietrich Kley tobt seit Wochen ein Machtkampf.
Während der Infineon-Nominierungsausschuss den früheren Siemens- Vorstand Klaus Wucherer als Kandidaten vorgeschlagen hatte, schickte eine oppositionelle Gruppe um den britischen Finanzinvestor Hermes den Finanzchef von ZF Friedrichshafen, Willi Berchtold, ins Rennen.
ENTSCHEIDUNG IM FEBRUAR
Die Entscheidung fällt auf der Infineon-Hauptversammlung am 11. Februar. Die Befürworter Berchtolds hatten in Gegenanträgen zu dem Aktionärstreffen unter anderem argumentiert, für einen wirklichen Neuanfang bei dem Halbleiterhersteller sei auch eine Erneuerung an der Spitze des Kontrollgremiums nötig. Wucherer sitzt seit 1999 im Aufsichtsrat von Infineon und war Siemens-Vorstand, als der Elektrokonzern von dem Schmiergeldskandal erschüttert wurde.
Mit Blick auf seine eigene Zeit bei Siemens sagte Bauer der Zeitung: "Was soll eigentlich schlimm daran sein, eine Siemens- Vergangenheit zu haben? Ich war gern bei Siemens und habe dort einen guten Teil meiner Karriere verbracht und nun bin ich seit zehn Jahren gern bei Infineon." Zu Wucherer habe es während der Zeit bei Siemens keinerlei Berührungspunkte gegeben. Zur Frage seiner eigenen Zukunft im Falle einer Wahl Berchtolds erklärte Bauer: "Ich weiss nicht, was Herr Berchtold mit Infineon vorhat, bin aber entspannt, denn wir haben einen guten Job gemacht."
STANDORT DEUTSCHLAND
Deutschland bleibe das Forschungszentrum Nummer Eins für Infineon, sagte Bauer. Auch eine Verlagerung der Fertigung stehe derzeit nicht an. Infineon werde in Deutschland und Europa bleiben, sagte Bauer. Die Verlagerung einer Fertigungsstätte koste zwischen 150 und 300 Millionen Euro. "Da müssen sich die niedrigeren Personalkosten in Asien erst einmal rechnen."/cs/DP/stb

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