KORR/ECONOMICS: Grossbritannien weiter in der Schuldenfalle
(Korrigiert wird der Vergleichzeitraum im zweiten Satz des ersten Absatzes. Es handelt sich um einen Vergleich zum Vorquartal und nicht zum Vorjahreszeitraum.)
LONDON (awp international) - Grossbritannien kommt nicht aus der Negativ-Spirale heraus - ausgelöst durch hohe Schulden und schwaches Wirtschaftswachstum. Im zweiten Quartal 2011 stieg die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich nur um 0,2 Prozent, teilte die nationale Statistikbehörde (ONS) am Dienstag in London mit. Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung immerhin noch um 0,5 Prozent zum Vorquartal gestiegen.
Die Neuverschuldung nahm in den ersten drei Monaten (April bis Juni) des Finanzjahres 2011/2012 nur um 0,4 Milliarden auf 39,2 Milliarden Pfund ab. Damit bleibt das Haushaltsdefizit weiter extrem hoch. Auch die Inflationsrate liegt mit 4,2 Prozent deutlich über der Zielmarke von zwei Prozent.
Grossbritannien hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von 10,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Gesamtverschuldung lag bei 1,1 Billionen Pfund und damit bei 76,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Beide Kennzahlen liegen deutlich über den Kriterien für die Euro-Zone von drei Prozent Defizit und 60 Prozent Gesamtverschuldung. Die Interventionen zur Rettung der Finanzmärkte sind in den britischen Zahlen nicht enthalten.
Die Statistikbehörde machte für das schwache Wachstum im zweiten Quartal auch Einmaleffekte wie etwa die königliche Hochzeit Ende April verantwortlich. Damals hatte die Regierung einen landesweiten Feiertag angeordnet./dm/DP/ajx