Navigation

Keine Schutzzone für Wale im Südpazifik

Die Schweiz ist für einen umfassenden Schutz der Weltmeere ein, der über ein Wal- Jagdverbot hinausgeht. Keystone

Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat am Dienstag (04.07.) bei ihrer Jahrestagung in der australischen Stadt Adelaide einen Antrag für die Schaffung einer Schutzzone für Wale im Südpazifik abgelehnt. Die Schweiz hatte für den Antrag gestimmt.

Dieser Inhalt wurde am 04. Juli 2000 publiziert

18 Mitgliedsländer stimmten für den Vorschlag, elf dagegen und vier enthielten sich der Stimme. Die IWC- Statuten sehen vor, dass Anträge dieser Art von einer Dreiviertelmehrheit der Delegierten beschlossen werden müssen.

Nach den Plänen der Initiatoren sollten in dem zwölf Millionen Quadratkilometer grossen Gebiet von der australischen Ostküste, der Nordinsel Neuseelands über die Pitcairn-Inseln und die Inselstaaten Nauru und Kiribati bis Papua-Neuguinea die bedrohten Blau-, Finn-, Nord- und Buckelwale unter besonderen Schutz gestellt werden.

Schweiz stimmt für Schutzzone

Gegen die neue Schutzzone hatten sich vor allem die traditionellen Walfangnationen Norwegen und Japan ausgesprochen. Die Schweiz hatte den Antrag unterstützt, wie der Leiter der Delegation, Thomas Althaus vom Bundesamt für Veterinärwesen (BVET), auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärte.

Die Wale im Pazifik blieben trotz des Neins vorerst geschützt - wegen des 1986 vereinbarten Walfangmoratoriums, begründete Althaus. Den Walen drohe in der von der Schutzzone anvisierten Pazifikregion derzeit nicht der Tod durch Jagd.

Allerdings versuchen Norwegen und Japan immer wieder, das Moratorium für den kommerziellen Walfang zu Fall zu bringen. Beide Länder töteten nach Angaben von Fachleuten im vergangenen Jahr mehr als tausend Wale zu angeblichen Forschungszwecken.

Globaler Ansatz

Der Vorschlag für die Schutzzone im Pazifik sei bis zuletzt umstritten gewesen, nicht nur unter den IWC-Mitgliedsländern, sondern auch im wissenschaftlichen Komitee. Die Bemühungen für den Schutz dieser Tiere müssten aber weitergehen, sagte Althaus.

Um die Meeressäuger auch in der fernen Zukunft zu schützen, brauche es aus Schweizer Sicht einen weitergehenden globalen Ansatz, einen Schutz der Weltmeere, der über ein Jagdverbot für Wale hinausgehe und die Ökosysteme als Ganzes besser schütze und die verschiedenen Aspekte des Umweltschutzes einbeziehe, sagte der Schweizer Delegationsleiter.

swissinfo und Agenturen

Artikel in dieser Story

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Diskutieren Sie mit!

Ihre Beiträge müssen unseren Richtlinien entsprechen.
Sortieren nach

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Die Top-Geschichten dieser Woche

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den besten Geschichten von swissinfo.ch zu verschiedenen Themen, direkt in Ihrer Mailbox.

Wöchentlich

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.