Jungfraubahn: Gutes Jahr trotz Lawinenwinter
Die Jungfraubahn Holding AG hat trotz markanter Ausfälle im Februar wegen Lawinen und Schneemassen 1999 einen höheren Gewinn erzielt als im Vorjahr. Der Konzerngewinn belief sich 1999 auf 15 Mio. Franken.
Im Sommer konnte der Ertragsausfall des Jahrhundertwinters nahezu wieder gutgemacht werden, sagte Verwaltungsratspräsident Georg Krneta am Freitag (19.05.) an einer Medienkonferenz in Bern. Zusätzlich wurden geplante Investitionen und Erneuerungen im Umfang von 2,5 Mio. Franken gekürzt.
Auf Grund des guten Abschlusses und weil das neue Jahr ebenfalls gut angelaufen ist, schlägt der Verwaltungsrat eine Erhöhung der Bruttodividende von 8 auf 9 Franken pro Aktie vor. Unter Annahme eines Durchschnittskurses von 240 Franken weise die Aktie eine Rendite von 3,75 Prozent auf.
Die Jungfraubahn Holding erreichte 1999 einen Cash-Flow von 27,8 Mio. Franken oder 30,1 Prozent des Betriebsertrags. Der Eigenfinanzierungsgrad stieg um gut ein Prozent auf 70,8 Prozent.
Neue Projekt Grindelwald-Kleine Scheidegg
Krneta sprach an der Medienorientierung in Bern auch die finanziellen Reserven an, die sowohl in bauliche Projekte als auch in Beteiligungen an Unternehmen im Tourismusbereich münden könnten. Konkret besteht die Absicht, die Erschliessung der Kleinen Scheidegg von Grindelwald aus zu verbessern.
Über derartige Pläne hatte das Unternehmen erstmals vor zwei Jahren informiert. Noch wird evaluiert, ob die bestehende Zahnradbahn nachgerüstet werden soll oder ob sie durch eine Gondelbahn ersetzt werden soll, die bezüglich Betriebskosten Vorteile böte.
2000 sehr gut angelaufen
Geradezu glänzend startete die Jungfraubahn-Gruppe ins laufende Jahr. Die Frequenzen der Ski- und Sesselbahnanlagen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent; im Mittel der letzten 5 Jahre liegen sie um 26 Prozent höher, wie der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Walter Steuri, ausführte.
Bis Ende April sind bereits fast 100'000 Personen aufs Jungfraujoch hochgefahren. Das sind 92 Prozent mehr als 1999 mit dem totalen Ausfall im Februar und immer noch 54 Prozent mehr als im 5- Jahres- Mittel. Der bisherige Rekord für den Monat April wurde um 21'000 Personen auf 49'000 hochgeschraubt.
Gründe für die hohen Frequenzen sind unter anderen der gut angelaufene Gruppenreiseverkehr, aber auch ein Ansturm von Einzelreisenden, unter anderem im Zusammenhang mit einer Sonderaktion zum Jubiläum einer Bank. Steuri räumte ein, dass es zu Engpässen gekommen sei. Für das ganze Jahr werden über 500'000 Passagiere erwartet.
swissinfo und Agenturen

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