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Josef Ackermanns steiler Weg nach oben

Im Mittelpunkt des spektakulärsten Strafverfahrens der deutschen Wirtschaftsgeschichte steht der Schweizer Banker Josef (Joe) Ackermann. Als erster Ausländer hat er die Spitze der Deutschen Bank erklommen.

Dieser Inhalt wurde am 21. Januar 2004 - 14:06 publiziert

30-jährig startete der promovierte Ökonom der Universität St. Gallen (HSG) 1978 seine Bank-Karriere bei der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt (SKA). Zunächst war er Assistent von Robert Jeker.

Aufstieg innert 14 Jahren

Ackermanns Bank-Laufbahn führte zügig an die Spitze: Nach einem Jahr Corporate Banking in New York 1980 kehrte er als Chef Zahlungsverkehr nach Zürich zurück.

Nach einem weiteren Abstecher ins Ausland 1986 (London) folgte 1990 die Ernennung zum SKA-Generaldirektor und 1993 zum Präsidenten und Geschäftsleitungsmitglied der CS Holding.

Ackermann galt als potenzieller Nachfolger von CS-Verwaltungsrats-Präsident Rainer Gut. Gestoppt wurde Ackermann durch den radikalen Umbau des Konzerns Mitte 1996. Überraschend verliess er im Streit über die Strategie mit seinem einstigen Förderer Gut die CS Group.

Abrupter Wechsel



Nur drei Monate später wurde er von der Deutschen Bank in deren Vorstand nach Frankfurt berufen. Schon bald galt der Sohn eines Arztes aus Mels SG als heimlicher Kronprinz der Bank. Bei der Deutschen Bank war Ackermann zunächst für das Investmentbanking zuständig.

Im September 2000 wurde er offiziell als Nachfolger von Rolf Breuer für die Spitze der Deutschen Bank nominiert. Im Mai 2002 wurde Ackermann als erster Ausländer zum Vorstandschef in der 132- jährigen Geschichte der Deutschen Bank gewählt.

Die Kosten senken und sich von Beteiligungen trennen lautete die Devise des ehemaligen Fünfkämpfers und Oberst der Schweizer Armee. Der als charmant geltende Ackermann hat damit - zumindest nach Einschätzung von Analysten - den richtigen Weg eingeschlagen.

Überhöhte Abfindungen



In seiner Funktion als Aufsichtsrat der Mannesmann AG, die Ackermann von Mai 1999 bis Februar 2002 inne hatte, soll er dem Traditions-Unternehmen bei der milliardenschweren Übernahme durch die britische Vodafone wegen der Genehmigung überhöhter Abfindungszahlungen und Boni an frühere Mannesmann-Manager schwer geschadet haben. Ackermann bestreitet die Vorwürfe.

In Deutschland wurde Ackermann im vergangenen Herbst zum attraktivsten Manager gewählt. Zwölf Prozent der Deutschen finden den Schweizer charismatisch. Vor allem Männer gaben Ackermann bei der Umfrage der "Wirtschaftswoche" ihre Stimme. In der Schweiz wurde er als erfolgreichster Manager ausgezeichnet.

Ackermann ist mit einer Finnin verheiratet und hat eine Tochter. Er interessiert sich für Musik und Malerei. Er sammelt seit 1979 Bilder des amerikanischen Pop-art-Künstlers Frank Stella. Er hat auch eine Vorliebe für Opern.

swissinfo und Agenturen

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