Jeder Fünfte hat Mühe mit Lesen und Schreiben
Auch in der Schweiz haben viele Menschen Mühe beim Lesen oder Verfassen einfacher Texte. Daran erinnerte die nationale UNESCO-Kommission zum Welttag des funktionalen Analphabetismus und der Erwachsenenbildung vom Freitag (08.09.).
Buchstaben kennen reicht nicht
Während Jahrzehnten sei Analphabetismus in der Schweiz als Randerscheinung und betrachtet worden. Inzwischen sei klar, dass der funktionale Analphabetismus in der Schweiz ein ernstzunehmendes Problem sei, erklärten UNESCO-Vertreter an einer Medienorientierung im Vorfeld des "Aktionstages".
Auch sei mittlerweile offensichtlich, dass nicht schon lesen könne, wer fähig sei, die Buchstaben des Alphabets zu unterscheiden. Das Verständnis eines Textes oder einer Grafik setze verschiedene weitere intellektuelle Fähigkeiten voraus.
Laut Angaben der Sektion Bildung und Gesellschaft sowie des Komitees gegen den funktionalen Analphabetismus der schweizerischen UNESCO bekunden 19 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 65 Jahren in der deutschen Schweiz auch Mühe beim Lesen und Schreiben einfacher Texte.
Es gelte nun, die verschiedenen Partner für eine tragfähige Grundausbildung zu mobilisieren und zu vernetzen. Zugleich müssten jene Organisationen finanziell stärker unterstützt werden, die sich für die Förderung der Grundfertigkeiten einsetzten.
Sechzig Minuten lernen
Zum Welttag vom Freitag wurde das Leitmotiv "Eine Stunde lernen pro Tag" in Erinnerung gerufen. Es war an der fünften Internationalen Konferenz über Erwachsenenbildung vor drei Jahren in Hamburg verabschiedet worden.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Diskutieren Sie mit!