Jahrestag Crossair-Absturz
Zum Gedenken an die zehn Opfer des Absturzes einer Crossair-Maschine genau vor einem Jahr ist an der Absturzstelle bei Nassenwil ZH ein Gedenkstein enthüllt worden. Über die Unglücksursache gibt es noch keine abschliessenden Erkenntnisse.
Beim Absturzort in einem Acker wurde am frühen Mittwochnachmittag (10.01.) ein vier Meter hoher Granit-Gedenkstein enthüllt. Auf einer Messingplatte stehen die Namen der drei Besatzungsmitglieder und sieben Passagiere die beim Absturz ums Leben kamen. Um den Stein herum wurden zehn Buchen sowie weisse Narzissen gepflanzt.
An der halbstündigen Feier nahmen rund 200 Personen, darunter die Zürcher Regierungsrätin Dorothée Fierz, Crossair-Chef Moritz Suter, der Gemeindepräsident von Niederhasli, Hans-Rudolf Hug, sowie Vertreter der katholischen und reformierten Kirche teil.
Untersuchung der Unfallursache läuft weiter
Die Untersuchung der Absturzursache ist in vollem Gang, wie das Büro für Flugunfalluntersuchungen (BFU) am Dienstag (09.01.) mitteilte. Fest steht, dass Triebwerke, Propeller und Hilfsaggregate der Saab 340 B bis zum Moment des Aufpralls funktionstüchtig waren.
Die Experten schliessen auch aus, dass es an Bord der Maschine bereits während des Flugs gebrannt hat. Die Brandspuren an den Wrackteilen entstanden beim Feuer, das nach dem Aufschlag am Boden ausbrach.
Menschliches Versagen
Weiterhin werden auch menschliche Faktoren als Unfallursache erwogen. Ausbildung, Persönlichkeitsstruktur, medizinische Aspekte und Arbeitsumfeld der Besatzung werden eingehend untersucht.
Im technischen Bereich erhoffen sich die Ermittler von den auf einem Computerchip gespeicherten Daten Hinweise darüber, ob der Pilot vom Computer korrekte Angaben über seine Fluglage erhielt.
Laut früheren Erkenntnissen ist der Pilot kurz vor dem Absturz von einer von der Flugverkehrs-Leitstelle angeordneten Linkskurve in eine Rechtskurve übergegangen. Möglicherweise hatte der Co-Pilot einen entsprechenden Befehl ins Bordsystem eingegeben.
Die Datenerhebung sollte bis Ende Mai 2001 abgeschlossen sein. Bis Ende August sollen dann die Analyse und der Schlussbericht erstellt werden. Veröffentlicht werden sollen die Ergebnisse gegen Ende 2001.
swissinfo und Agenturen

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