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IWF-Chefin fordert koordinierte Massnahmen gegen Schuldenkrise

Dieser Inhalt wurde am 15. September 2011 - 18:24 publiziert

WASHINGTON (awp international) - Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat die europäische Politik zu koordinierten Massnahmen im Kampf gegen die Schuldenkrise aufgerufen. "Es gibt einen Weg aus der aktuellen Situation, wenn sich die Regierungen zu schnellen und kühnen Aktionen durchringen", sagte Lagarde am Donnerstag in Washington im Vorfeld der Herbsttagung von IWF und Weltbank Ende kommender Woche. Ohne gemeinsame Entschlusskraft werde das Vertrauen, das die Welt so dringend brauche, nicht zurückkehren.
Ausdrücklich lobte die IWF-Direktorin die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, die sich am Mittwochabend klar für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone ausgesprochen hatten. Sie sprach von einem sehr wichtigen Schritt, und sie fühle sich dadurch persönlich "sehr ermutigt", sagte Lagarde.
Es gebe einen Pfad zu andauernder Erholung, der allerdings viel schmaler sei als zuvor und weiter schmaler werde, sagte Lagarde weiter. "Um ihn zu navigieren, brauchen wir starken politischen Willen rund um die Welt, Führung statt gewagter Politik, Kooperation statt Wettbewerb, Aktion statt Reaktion."
Die IWF-Chefin, die sich ausserdem in einer Telekonferenz anlässlich einer Veranstaltung des Wirtschafts-Kooperationsrats Asien-Pazifik in San Francisco äusserte, sprach von einer "gefährlichen Phase der Krise". Drei Jahre nach dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers sei der "wirtschaftliche Horizont getrübt und turbulent". Insgesamt halte das globale Wachstum an, aber das Tempo verlangsame sich. Vor allem die grossen Industrienationen seien mit einer blutarmen Erholung konfrontiert, mit "unakzeptabler hoher Arbeitslosigkeit". Die Euro-Schuldenkrise habe sich verschärft, die finanziellen Anspannungen nähmen zu.
Erneut sprach sich Lagarde für eine bessere Kapitalausstattung der Banken aus, um die finanziellen Risiken zu senken. Sie setzte sich weiter für "glaubwürdige" mittelfristige Pläne zur Verringerung der öffentlichen Verschuldung ein. Zugleich warnte die Französin aber, dass eine zu rasche Konsolidierung der Erholung und dem Arbeitsmarkt schaden könnten./ch/DP/jsl

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