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IWF-Chefin: Lösung für Euro-Krise vorhanden - Politik muss handeln (AF)

Dieser Inhalt wurde am 22. September 2011 - 17:59 publiziert

WASHINGTON (awp international) - Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank haben die Politik zu entschlossenem Handeln im Kampf gegen die aktuellen Krisen ermahnt, um weiteren Schaden für die Weltwirtschaft abzuwenden. Die neue IWF-Chefin Christine Lagarde betonte am Donnerstag, Lösungen für die Euro-Schuldenkrise seien vorhanden und bekannt, "nötig ist politische Führung".
Weltbank-Präsident Robert Zoellick zeigte sich zunehmend pessimistisch, was den Zustand der Weltwirtschaft angeht. Er halte ein neuerliches Abgleiten in die Rezession nach wie vor aber für unwahrscheinlich. "Aber mein Vertrauen verliert täglich an Boden angesichts des stetigen Flusses an schlechten Nachrichten", sagte er vor dem Jahrestreffen von IWF und Weltbank in Washington.
IWF-Direktorin Lagarde sagte, die bisher getroffenen Vereinbarungen im Kampf gegen die Euro-Krise wie Mitte Juli in Brüssel seien "ein Zeichen der Hoffnung". Allerdings müssten die Beschlüsse auch zügig umgesetzt werden, obwohl sie Verständnis habe, dass parlamentarische Prozesse ihre Zeit bräuchten. Sie unterstrich, dass die Ausgangslage derzeit schwieriger sei als während der Finanz-und Wirtschaftskrise vor drei Jahren. Für die Politik sei nun "weniger Munition" vorhanden.
Dennoch müssten vier Ziele im Vordergrund stehen: Schuldenabbau, weitere Fortschritte bei der Reform des Finanzsektors, ein Abbau der wirtschaftlichen Ungleichgewichte global und innerhalb von Staaten und der Aufbau ausreichender Kapitalpuffer. "Es gibt einen Pfad, der zu einer wirtschaftlichen Erholung führt", betonte sie.
Weltbank-Präsident Zoellick unterstrich seine Sorge vor einem Übergreifen der Krisen auf Schwellenländer und vor den Folgen für die ärmsten Länder der Welt. "Die entwickelten Nationen sind ins Stolpern geraten, während sich die Lage für die aufstrebenden Staaten zum Schlechteren wenden könnte." Sinkende Exporte seien bereits ein Problem. Turbulenzen an den Märkten und sinkendes Vertrauen in die Wirtschaft könnten zu einem Rückgang von Investitionen und Verbraucherausgaben in Schwellen- und Entwicklungsländern führen.
Mit Blick auf die ärmsten Länder sagte Zoellick, auch für sie werde die Lage durch die Krisen in den reichen Staaten immer schwieriger. Die UN-Millenniumsziele, deren Erreichen immer unwahrscheinlicher wird, erlitten nun einen weiteren Rückschlag. Menschen aus armen Staaten, die in reichen Ländern arbeiten, könnten weniger Geld nach Hause schicken. Staatliche Hilfen aus den Industrienationen flössen spärlicher, während deren Nachfrage nach Exporten armer Staaten sinke. Dazu komme noch das Problem hoher Nahrungsmittelpreise, das vor allem die Ärmsten treffe.
IWF und Weltbank treffen sich an diesem Wochenende in Washington zu ihrer Jahrestagung. Dabei stehen die Euro-Krise und die Probleme der USA sowie ihre Folgen für die Weltwirtschaft im Vordergrund./DP/zb

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