Navigation

IT/Berlusconi packt sein Sparpaket um und verzichtet auf Supersteuer

Dieser Inhalt wurde am 30. August 2011 - 14:34 publiziert

ROM (awp international) - Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi packt sein drastisches Sparpaket nach heftigen Protesten vor allem aus den Kommunen noch einmal um und verzichtet auch auf eine neue Supersteuer. Nach langen Verhandlungen mit dem Koalitionspartner Umberto Bossi von der Lega Nord streicht die Mitte-Rechts-Regierung aus dem Spardekret wieder die zunächst geplanten Zusatzsteuern von 5 bis 10 Prozent für Besserverdienende mit Jahreseinkommen von mehr als 90.000 Euro, wie Berlusconis Büro mitteilte. Die Regionen und Kommunen sollen um etwa zwei Milliarden Euro weniger als zunächst vorgesehen bluten müssen.
In den jetzt beginnenden parlamentarischen Beratungen des Sparpakets will die Regierung neue Massnahmen vorschlagen. So soll die Zahl der Parlamentarier halbiert werden. Zudem werden die Provinzen - Bindeglied zwischen Kommunen und Regionen - abgeschafft. Zusätzliches Geld in die leeren Kassen sollen dafür Fiskalmassnahmen bringen, die Steuervorteile im Unternehmensbereich und Steuermissbrauch eindämmen. Eine zuvor ebenfalls diskutierte Erhöhung der Mehrwertsteuer um einen Prozentpunkt auf 21 Prozent steht derzeit nicht zur Debatte.
SPARPAKET IST GERECHTER
"Das Sparpaket ist jetzt gerechter und tragfähiger", sagte Berlusconi am Dienstag. Der Kampf gegen Steuerhinterziehung werde verschärft, und die "Kosten der Politik" sollten drastisch verringert werden. Das Ergebnis der Nachverhandlungen bestätige den "Zusammenhalt" der Mehrheit und widerlege Berichte über angebliche Spannungen zwischen ihm und Finanzminister Giulio Tremonti, meinte Berlusconi.
Im Kampf gegen die tiefe Schulden- und Wirtschaftskrise hatte Berlusconi vor zwei Wochen dieses zweite, über 45 Milliarden Euro schwere Sparpaket in ein Gesetzesdekret giessen lassen. Zusammen mit einem ersten Sparpaket vom Juli über 48 Milliarden Euro sollen die Kürzungen einen Umfang von mehr als 90 Milliarden Euro haben. Nach der Kritik vor allem zahlreicher Bürgermeister, die gegen das Sparpaket demonstrierten, willigte Berlusconi in den Umbau der Massnahmen ein, beharrt aber darauf, dass der Sparumfang gewahrt bleiben müsse.
ka/DP/jsl

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.