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Initiative zur Schliessung von Sellafield und La Hague gescheitert

Die Initiative von Dänemark und Irland zur Schliessung der atomaren Wiederaufbereitungs- Anlagen in Sellafield und La Hague ist an der OSPAR-Konferenz in Kopenhagen gescheitert. Auch die Schweiz stellte sich gegen die Schliessung.

Dieser Inhalt wurde am 29. Juni 2000 - 13:14 publiziert

Wie am Donnerstag (29.06.) aus Konferenzkreisen beim 3. Treffen der OSPAR-Kommission zum Meeresschutz im Nordost-Atlantik bestätigt wurde, gab es unter den 15 Teilnehmerländern nicht die erforderliche Mehrheit von zwölf Stimmen für einen Antrag, wonach die Einleitung von Atomabfällen ab sofort auf Null gebracht werden müssten.

Neben Grossbritannien und Frankreich verweigerten auch die Schweiz, Deutschland sowie Finnland ihre Zustimmung zum Antrag. Schweizer Atomkraftwerke belieferen sowohl Sellafield als auch La Hague mit gebrauchten Brennstäben zur atomaren Wiederaufbereitung.

Vorbehalte der Schweiz

In der Schweiz ist ein Kernenergiegesetz in Vorbereitung. Im Entwurf sieht die Regierung ein Verbot der Wiederaufbereitung vor; die Vernehmlassung ist im Gange. Die Regierung will die Vorlage dem Parlament spätestens im März 2001 als indirekten Gegenvorschlag zu den Initiativen "Strom ohne Atom" und "MoratoriumPlus" zuleiten.

Nach Angaben des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), kann die Schweizer Delegation in Kopenhagen deshalb Entscheide im Bereich der Wiederaufbereitung nur mit Vorbehalt auf das laufende demokratische Verfahren unterstützen.

Auswirkungen der Wiederaufbereitung

Bei der Wiederaufbereitung werden nach Berechnungen der Umweltorganisation Greenpeace täglich fast zehn Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser in die Nordsee beziehungsweise den Atlantik geleitet. Vor allem die Anlage in Sellafield machte immer wieder negative Schlagzeilen - unter anderem durch Berichte über stark erhöhte Quoten an Krebserkrankungen bei Kindern in der Umgebung der Anlage.

Abgeschwächte Version in Vorbereitung

Wie in Kopenhagen weiter bekannt wurde, soll nun bis zum Konferenzabschluss am Freitag (30.06.) eine wesentlich abgeschwächte Version des dänisch-irischen Vorschlags zur Abstimmung kommen, bei der nur neue und schwerer zu durchlaufende Genehmigungsverfahren zur atomaren Wiederaufbereitung verlangt werden.

Beim letzten OSPAR-Ministertreffen im portugiesischen Sintra 1998 hatte die Mehrheit das völlig Ende der Einleitung von Atomabfall ins Meer bis zum Jahr 2020 verlangt. Auch diese Frist wird von den Regierungen in London und Paris abgelehnt.

swissinfo und Agenturen

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