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Impfung gegen Nikotinsucht

Auch mit der Nikotin-Impfung wird die Zigarette nicht etwa gesünder. Keystone

Eine Impfung gegen die Nikotinsucht soll am Kantonsspital St. Gallen an Menschen getestet werden. Die Impfung könnte in fünf Jahren auf dem Markt verfügbar sein, die Finanzierung ist jedoch noch nicht gesichert.

Dieser Inhalt wurde am 02. November 2000 publiziert

Die Impfung unterbindet die Sucht nach Nikotin und damit die physische Abhängigkeit von dem Stoff. Sie wurde vom St. Galler Chefarzt für Onkologie Thomas Cerny und dessen Bruder, dem Genfer Immunologen und Infektiologen Erich Cerny, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Lausanne entwickelt.

Die ursprüngliche Idee war, eine Impfung gegen Heroin und Kokain zu entwickeln, doch dann konzentrierten sich die Forscher auf einen Impfstoff gegen die Nikotinsucht. Es gelang ihnen, einen Impfstoff zur Bildung von Nikotin-Antikörpern zu entwickeln. Dieser Impfstoff hindert das Nikotin daran, ins Hirn vorzudringen und damit eine Sucht auszulösen.

Billig und hocheffizient

Der Impfstoff wurde mit einem Kapital von lediglich 500'000 Franken entwickelt. Jetzt müssten klinische Studien am Menschen folgen. Thomas Cerny möchte in den nächsten zwölf Monaten am Kantonsspital St. Gallen damit beginnen.

Getestet werden müssen noch die optimale Dosis für Menschen und die Häufigkeit der Impfung. Noch ist unbekannt, ob eine einzige Impfung genügt oder ob sie wiederholt werden muss. Untersucht werden auch Verträglichkeit und Nebenwirkungen.

Die FOrscher sehen zwei mögliche Gruppen von Testpersonen: Schwere Raucher, bei denen allerdings die Nebenwirkungen heikler sein könnten, oder gesunde Exraucher, die nicht rückfällig werden wollen.

Geringes Interesse an Impfstoff

Hindernisse sind die Finanzen und gewisse ethische Bedenken. Die Schweizer Pharmafirmen interessieren sich noch nicht für den Impfstoff. Ein bedeutender Impfstoffhersteller war ebenfalls nicht interessiert. Bundesgelder gebe es nicht dafür, sagt Cerny.

swissinfo und Agenturen

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