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Hypo Real Estate belastet Bund mit Milliardenverlust (AF)

Dieser Inhalt wurde am 26. März 2010 - 10:20 publiziert

MÜNCHEN (awp international) - Der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) hat den Bund nach der Verstaatlichung im vergangenen Jahr mit einem Milliardenverlust belastet. Unter dem Strich häufte die HRE bis zum Jahresende 2009 ein Minus von rund 2,2 Milliarden Euro an. Mit der Rückkehr in die Gewinnzone rechnet der Konzern weiterhin frühestens im Jahr 2012, wie er am Freitag in München mitteilte. Neben dem operativen Geschäft muss sich die HRE auch noch um die Suche nach einem neuen Konzernchef kümmern, nachdem Axel Wieandt am Donnerstag überraschend zurückgetreten war.
Im vergangenen Jahr drückte vor allem die weitere Vorsorge für den möglichen Ausfall von Krediten auf das Ergebnis. Auch Zahlungen an den Bund von insgesamt 229 Millionen Euro für die finanzielle Unterstützung des Konzerns belasteten die HRE. Im Jahr 2008 war der Verlust mit fast 5,5 Milliarden Euro aber noch mehr als doppelt so hoch ausgefallen. Damals war der Konzern in letzter Minute vom Bund und anderen Banken gerettet worden und hat inzwischen mehr als 100 Milliarden Euro Unterstützung erhalten, um nicht zu kollabieren. Seit Herbst 2009 ist die HRE vollständig im Staatsbesitz.
Der Rücktritt von Vorstandschef Wieandt war am Donnerstag offiziell mit unterschiedlichen Auffassungen über die Geschäftspolitik zwischen ihm und dem Bankenrettungsfonds SoFFin begründet worden. Hinter den Kulissen soll es aber auch zum Streit über die Vergütungen bei der HRE gekommen sein.
Seine Nachfolgerin Manuela Better, die die HRE übergangsweise leitet, sieht das Unternehmen auf einem guten Weg. "Wir haben den Konzern im Jahr 2009 stabilisiert und die Verluste deutlich reduziert", sagte sie. Dennoch erwartet sie weiter Verluste. Im laufenden Jahr würden vor allem die Kosten für die Einrichtung einer Abwicklungsanstalt (Bad Bank) das Ergebnis belasten. "So lange über Umfang und Ausgestaltung der geplanten Abwicklungsanstalt nicht entschieden ist, müssen wir weiter davon ausgehen, dass der Konzern nicht vor dem Jahr 2012 in die Gewinnzone zurückkehren kann." Eine Verlängerung der staatlichen Hilfen sei notwendig.
In die Bad Bank will die HRE Vermögenswerte von bis zu 210 Milliarden Euro auslagern und die Bilanzsumme damit von 370 auf 160 Milliarden Euro verringern. Damit würde die HRE auf ihrem Weg zu einer Verkleinerung des Unternehmens einen grossen Schritt voran kommen. Bislang fielen dem Umbau der HRE bereits 400 Arbeitsplätze zum Opfer. Ende 2009 beschäftigte der Konzern noch rund 1400 Mitarbeiter./dwi/DP/wiz

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