Huber+Suhner 2010: Gewinn auf Rekordniveau - Zuversicht für 2011 (Zus)
Herisau (awp) - Die Huber+Suhner AG hat im Geschäftsjahr 2010 den operativen Gewinn beinahe verdoppelt und auch den Reingewinn kräftig gesteigert. Das Unternehmen spricht deshalb vom erfolgreichsten Jahr der Geschichte und erhöht einerseits die Dividende gegenüber dem Vorjahr markant, andererseits wird auch die Ausschüttungsquote angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Huber+Suhner zuversichtlich.
Der EBIT wurde um gut 91% auf 101,8 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 12,7% markant gesteigert. Der Reingewinn legte um 63,4% auf 79,0 Mio CHF zu. Die Dividende soll auf 1,50 CHF von 0,80 CHF angehoben werden. Gleichzeitig gab das Unternehmen eine Änderung der Ausschüttungspolitik bekannt. Neu sollen 30 bis 40% des Konzerngewinns an die Aktionäre ausbezahlt werden, bisher lag die Zielgrösse bei 30%.
Bereits im Januar wurde der Umsatz bekanntgegeben. Er stieg um 26,7% auf 799,5 Mio CHF und der Auftragseingang um 30,2% auf 846,5 Mio CHF. Alle drei Geschäftsbereiche, Hochfrequenz, Fiberoptik und Niederfrequenz haben deutlich höhere Umsätze und zweistellige EBIT-Margen erzielt. Das Geschäftsjahr sei das bisher erfolgreichste der Firmengeschichte, hiess es dazu.
ERNEUERBARE ENERGIEN BEREITS MIT 20% UMSATZANTEIL
Von den drei Hauptmärkten sei der Bereich Industrie mit einem Umsatzanteil von 39% erstmals der grösste. Das Umsatzplus dieses Marktes von 45,7% sei entscheidend vom Marktsegment Solar gestützt worden, welche sich umsatzmässig praktisch verdoppelt habe. "Der Bereich Solar trägt mittlerweile rund 15% zum Gesamtumsatz von Huber+Suhner bei und der gesamte Bereich erneuerbare Energien rund 20%", erklärte dazu CEO Urs Kaufmann gegenüber AWP anlässlich der Bilanzmedienkonferenz.
Der Hauptmarkt Transport wuchs mit einem Plus von 30,8% ebenfalls kräftig und erreichte einen Umsatzanteil von 29%. Bahnen und Automobil hätten gleichermassen zum Anstieg beigetragen. Der Hauptmarkt Kommunikation zeigte mit einem Plus von 6,4% das geringste Wachstum.
GUTER START INS NEUE JAHR
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011 zeigt sich das Unternehmen grundsätzlich mit Zuversicht. Der Start ins neue Geschäftsjahr sei insgesamt gut gewesen und die Zielmärkte würden sich weiterhin solid entwickeln, sagte CEO Kaufmann. Für 2011 wird allerdings ein gegenüber 2010 verlangsamtes organisches Wachstum der fortgeführten Geschäfte in Lokalwährung in Aussicht gestellt. Es dürfte gemäss den Prognosen im einstelligen Prozentbereich ausfallen.
Ungünstig auf das Ergebnis würde sich eine anhaltende Stärke des Schweizer Frankens auswirken. Blieben die Wechselkurse auf dem Stand von Ende 2010 würde dies den Umsatz in Schweizer Franken um etwa 6% reduzieren und die Margen schmälern. Auch die Kosten dürften sich dem Umsatzvolumen nach oben anpassen. Ausserdem gibt es Kapazitätsengpässe sowohl bei Huber+Suhner selber als auch bei Lieferanten.
ZUVERSICHT - EBIT-MARGE IM BEREICH DES ZIELBANDES ERWARTET
Trotzdem sei man für das Geschäftsjahr insgesamt zuversichtlich und rechne deshalb mit einer EBIT-Marge im Bereich des Zielbandes von 9 bis 12%. Zur Dämpfung der negativen Währungseffekte wurde ein Massnahmenpaket geschnürt.
Huber+Suhner rechnet damit, dass die Bedeutung des stromgetriebenen Personenverkehrs weiter zunehmen wird. Auch der Anteil der erneuerbaren Energien Sonne und Wind werde weiter steigen. Der Markt für Fiberoptik- und Hochfrequenzprodukte werde zudem vom raschen Ausbau der Glasfasernetze sowie vom Umbau der Mobilfunknetze beflügelt.
VR-Präsident David Syz hob in diesem Zusammenhang hervor, dass sämtliche Prognosen in Anbetracht der Katastrophe in Japan und deren noch unbekannte Auswirkungen sehr gewagt seien.
An der Börse verzeichnen die Huber+Suhner-Aktien am frühen Nachmittag ein Minus von 6,6%. Allerdings ist dies mehr im Zusammenhang mit dem wegen der Japan-Katastrophe schwachen Gesamtmarkt zu sehen, als mit den im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Zahlen.
cf/rt