Holocaust-Fonds: Hunderte Schreiben zum Verteilplan
In New York war am Montag (06.11.) Eingabeschluss für Kritik und Kommentare zum Verteilplan der 1,25 Mrd. Dollar für Holocaust-Überlebende aus dem Bankenvergleich. Laut dem Büro von US-Richter Korman gingen mehrere hundert Schreiben ein.
Anfangs August hatte Richter Edward Korman die Übereinkunft der Schweizer Banken UBS und Credit Suisse mit den Sammelklägern nach gründlicher Untersuchung für fair befunden. Der eigens dafür angestellte "Special Master" Judah Gribetz arbeitete darauf einen Verteilplan aus, der dem Richter im September vorgelegt wurde. Dieser Plan wurde weltweit rund 560'000 Interessierten zugestellt.
Der Plan wurde per Website (www.swissbankclaims.com) auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bis zum 6. November hatten mit dem Vorschlag unzufriedene Organisationen die Möglichkeit, ihre Kritik und Kommentare Richter Korman kund zu tun.
Am 20. November findet im Bundesgerichtshof in Brooklyn ein Hearing zu dem Bericht statt. Stimmt Richter Korman dem Plan zu, kann mit der Geldverteilung endlich begonnen werden.
Gegenüber den Medien wollten vor dem Hearing weder Gribetz noch Korman zum Ausmass der Kommentare oder den häufigsten Kritikpunkten Stellung nehmen.
Überhöhte Forderungen der Anwälte
Gribetz' Verteilplan beschäftigt sich nicht mit den Honoraren der Anwälte, die die Sammelkläger vertraten. Verschiedene Kläger hatten gedroht, die Anwälte wegen überhöhter Honorarforderungen zu verklagen.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) unterstützt den Verteilplan, spricht sich aber gegen die Forderungen der Anwälte aus, die sich gemäss dem Direktor des WJC, Elan Steinberg, auf über 25 Mio. Dollar (rund 2 Prozent der Gesamtsumme) beliefen.
Vor allem die Forderungen von Ed Fagan, Robert Swift sowie einiger anderer Anwälte, die bis zu 800 Dollar die Stunde taxierten, sind Steinberg ein Dorn im Auge.
swissinfo und Agenturen

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