Hohe Erwartungen für das letzte Weihnachtsgeschäft des Jahrtausends
Der Detailhandel steigt mit hohen Erwartungen ins Weihnachtsgeschäft. Warenhäuser und Detaillisten begründeten ihre Zuversicht in einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP mit der gestiegenen Konsumfreude und einem Nachholbedarf.
Der Detailhandel steigt mit hohen Erwartungen ins Weihnachtsgeschäft, das zum Höhepunkt eines guten Umsatzjahres werden soll. Warenhäuser und Detaillisten begründeten ihre Zuversicht in einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP mit der gestiegenen Konsumfreude und einem Nachholbedarf.
Nach der Trendwende im Vorjahr erzielten die Schweizer Warenhäuser schon im ersten Halbjahr 1999 ein Umssatzplus von 1,1 Prozent, wie Peter Saner, Geschäftsführer des Verbandes der Schweizerischen Waren- und Kaufhäuser, sagte. Die positive Entwicklung führt er in erster Linie auf die gestiegene Nachfrage nach qualitativ hochstehenden Produkten im teureren Preissegment zurück. Mengenmässig habe der Verkauf nicht unbedingt zugenommen.
Die sinkende Arbeitslosigkeit und weniger Ängste tragen sicher dazu bei, dass die Konsumentenstimmung heute besser sei als in den Vorjahren, sagte Saner. Mit dem Dezember steht der Branche nun der mit Abstand wichtigste Monat bevor. Trotz durchwegs positiven Vorzeichen bleibt eine Ungewissheit: das Wetter. Kälte, Regen und Schnee machen kauffreudiger", weiss Saner.
Nach der Rezession bestehe ein Nachholbedarf bei grösseren Anschaffungen. Auch dieses Jahr haben die Computer-Spiele einen sicheren Platz unter dem Weihnachtsbaum. Auch Trainingssoftware geht häufig über den Ladentisch. Und die Branche beobachtet einen Trend zu sogenannten Edutainmentprogrammen, das heisst zu Spielen die unterhaltend und lehrreich zugleich sind. Elektronisches wird auch im Buchhandel immer mehr verlangt: "Die CD-Rom sind ein Renner", heisst es bei Orell Füssli.
Teddy und Furby in - Waffen out
Aber auch Traditionelles ist bei den Spielwaren wieder gefragt. Holzspielzeug, Teddybären und Familienspiele gehen gut; Puppen, Playmobil und Lego sind ein Dauerrenner. Sehr beliebt bei Kindern sind Plüschtiere. `Furby", das elektronische Spielzeugtier mit Sprachchip, steht bei Franz Carl Weber in Samichlaus- und Millenniumsversion im Sortiment. "Political correctness" scheint sich auch in der Kinderstube durchzusetzen: Spielzeugwaffen seien out und nicht mehr im Angebot, wird überall erklärt. Qualität, Ästhetik und Nützlichkeit sind gemäss einer Sprecherin des Berner Warehauses Loeb die Trends. Deshalb wird mit guten Umsätzen bei Luxuswaren in der Parfümerie-, der Delikatessen- und Accessoirsabteilung gerechnet. Silber ist dieses Jahr beim Christbaumschmuck, aber auch im Möbelhandel die Trendfarbe. Sonderumsätze werden überdies wegen der Millenniumsfeiern erwartet. so zum Beispiel im Lebens- und Genussmittelgeschäft, aber auch im Kleiderhandel. Denn mehr Schweizerinnen und Schweizer als üblich dürften das einmalige Ereignis im Festkleid begehen.
Zurückhaltung in Schmuck- und Elektrogerätehandel
Vorsichtig optimistisch" sieht man dem Weihnachtsgeschäft im Schmuck- und Uhrenhandel entgegen, wie der Präsident der Vereinigung Schweizerischen Juwelen- und Edelmetallbranche, Marc-Alain Christen, sagte. Von Euphorie sei in der Branche nichts zu spüren, das Jahr sei verkaufsmässig bisher gehalten bis normal verlaufen. Zu Weihnachten dürfte die Nachfrage leicht ansteigen. Leicht zögerlich habe sich dieses Jahr der Verkauf von Haushaltgeräten entwickelt, sagte Rudolf Bolliger, Geschäftsführer vom Fachverband Elektroapparate (FEA). Vom Weihnachtsgeschäft erhoffe man sich zwar einen kleinen Impuls. Haushaltsgeräte würden aber heute dann gekauft, wenn sie gebraucht würden.
SRI und Agenturen

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