Navigation

Hoffnungsschimmer für Sky - Befreiungsschlag aber noch weit entfernt (AF)

Dieser Inhalt wurde am 11. November 2010 - 15:09 publiziert

(Neu: Details aus der Pressekonferenz, Analystenstimmen)
MÜNCHEN (awp international) - Hoffnungsschimmer im Dunkel der Verlustzone: Der Bezahlsender Sky Deutschland schreibt zwar immer noch tiefrote Zahlen und kämpft an mehreren Fronten. Doch satte Sonderaktionen und attraktive Programmerweiterungen haben dem Bezahlsender in der Dauerkrise erfreulich viele Abonnenten gebracht. Ende September waren es mit 2,52 Millionen immerhin 45.000 Kunden mehr als Ende Juni, für das Weihnachts-Quartal wird noch mehr Zulauf erwartet. Auch weitere Zahlen weckten mittelfristige Hoffnungen: Das Unternehmen konnte die Verluste unterm Strich deutlich verringern und bei den Erlösen mit 243,2 Millionen Euro stärker zulegen als vom Markt erwartet.
Aber damit Sky schwarze Zahlen erreicht, müssen noch viel mehr Abonnenten gewonnen und jene gehalten werden, die kurzfristig gelockt wurden. In ihrer Grössenordnung seien die 45.000 längst "kein Befreiungsschlag", kommentierte Analyst Frank Neumann vom Bankhaus Lampe. Dass mindestens 3 Millionen Kunden nötig seien, damit auf operativer Ebene die schwarze Null stehen kann, hatte Vorstandschef Brian Sullivan erneut bestätigt. Das wird weder in diesem noch im nächsten Jahr der Fall sein. Nach Einschätzung einiger Analysten klappt es erst 2013.
Auch, ob die Kunden auch nach Auslaufen der Rabattpreise dranbleiben, bezweifeln manche Marktbeobachter. Im dritten Quartal hatte das Angebot der Bundesliga gezogen, das Weihnachtsgeschäfts im Jahresendquartal soll noch mehr Kunden locken. Sullivan zeigte sich optimistisch und schmeichelte den deutschen Abonnenten, die auf "recht konservative Art", Verträge eingingen: "Wenn sie einmal an Bord sind, bleiben sie lange." Sullivan deutete es als Zeichen der "Zufriedenheit" mit dem Angebot und der Qualität des Senders, dass die Kündigungsquote gesunken sei.
Die neuen HD-Programme, aber auch der jüngste dreidimensionale Kanal sind dabei Hoffnungsträger: Wer sich extra einen neuen Fernseher mit hochauflösender Qualität (HD) und 3D-Option kauft, wird auch das entsprechende TV-Angebot sehen wollen. Tatsächlich ist vor allem das hochauflösende Angebot ein Renner. Der Anteil der HD-Kunden hat sich binnen Jahresfrist fast verdoppelt. Zudem hat sich auch der Umsatz pro Abonnent kräftig erhöht und erreicht mit 29,45 Euro einen Rekordwert für das Unternehmen.
Zudem will sich der Münchner Sender, der früher Premiere hiess, mit den neuen Programmen gegen die wachsende Konkurrenz rüsten. Gegenwind kommt dabei vor allem von der Deutschen Telekom , die für einen geringen Preis die Internetrechte an der Bundesliga erwarb und seinen Kunden ebenfalls praktisch TV on demand anbietet.
Einen Schritt in die richtige Richtung könnte die am Donnerstag bekanntgegebene Übereinkunft mit Kabel Deutschland sein, dass deren Kunden zukünftig auch Sky über das Kabel-Modul empfangen könnten, sich also nicht extra eine Buchse für den Bezahlsender zulegen müssen. Kabel Deutschland versorgt im deutschen Kabelgeschäft rund neun Millionen Haushalte in 13 Bundesländern. In Baden-Württemberg wird Sky bereits über Kabel eingespeist. "Wir machen es den Kunden immer einfacher, die Welt von Sky zu erreichen", kommentierte Sullivan zufrieden.
Die Börse feierte die am Boden liegende Aktie, die am Donnerstag zeitweise mehr als 10 Prozent zulegte und es damit nach dem tiefen Absturz nach der jüngste Kapitalerhöhung zwischenzeitlich über 1,25 Euro schaffte. Händler verwiesen auf die Vereinbarung mit Kabel Deutschland, die für sie ein Durchbruch auf dem Kundenmarkt darstellt. Analysten sprachen dagegen von der Aktie als 'Spielball der Spekulationen'. "Vor allem die britischen Investoren haben für die deutsche Sky-Aktie Mut gefasst", sagte Frank Neumann vom Bankhaus Lampe: Mit Blick auf den hochprofitablen britischen Sender BskyB würden sie jetzt auch die günstigen Papiere von Sky hier und da mit ins Portfolio nehmen./juw/zb/wiz

Passwort ändern

Soll das Profil wirklich gelöscht werden?

Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.

Entdecken Sie wöchentlich unsere attraktivsten Reportagen

Jetzt anmelden und Sie erhalten unsere besten Geschichten kostenlos in ihren Posteingang.

Unsere SRG Datenschutzerklärung bietet zusätzliche Informationen zur Datenbearbeitung.