Hochtief-Aktionäre zeigen ACS bislang die kalte Schulter (AF)
ESSEN (awp international) - Das Übernahmeangebot des spanischen Baukonzerns ACS für den Konkurrenten Hochtief hat in der ersten Woche keine Resonanz bei den Aktionären gefunden. Bis zum Dienstagabend habe kein Hochtief-Aktionär das Aktientauschangebot angenommen, berichtete ACS in einer Pflichtmitteilung.
Die von ACS am 1. Dezember vorgelegte Offerte hat eine Laufzeit bis zum 29. Dezember. Das Umtauschangebot liegt derzeit jedoch unter dem aktuellen Börsenkurs. Es sei normal, dass bei solchen Fristen die Aktionäre erst gegen Ende des Angebotszeitraums tauschten, sagte eine ACS-Sprecherin am Donnerstag.
Aus dem Kreis der Aktionäre wurde unterdessen scharfe Kritik an der von Hochtief angekündigten Kapitalerhöhung laut, mit der dem Emirat Katar der Einstieg als neuer Grossaktionär bei dem deutschen Baukonzern ermöglicht werden soll. Nach Angaben aus Aufsichtsratskreisen forderte der zweitgrösste Hochtief-Grossaktionär Southeastern Asset Management den Rücktritt aller an der Entscheidung beteiligten Vorstände und Aufsichtsräte.
Ein Hochtief-Sprecher bestätigte lediglich die Existenz eines entsprechenden Briefs. Southeastern ist mit 5,19 Prozent an Hochtief und mit 5,05 Prozent an ACS beteiligt. ACS selbst hält knapp 30 Prozent an Hochtief und hat angekündigt, die Mehrheit übernehmen zu wollen.
Hintergrund der Kritik von Southeastern ist vor allem der als zu niedrig eingestufte Ausgabepreis je Aktie von 57,114 Euro, der der Kapitalerhöhung zugrunde gelegt worden war. Nach der Ankündigung war der Hochtief-Kurs bis Donnerstag deutlich auf mehr als 64 Euro angestiegen./uta/DP/she