Hochdorf-CEO: Babymilch wird weiterhin klar grösster Wachstumstreiber sein
Zürich (awp) - Der Nahrungsmittelkonzern Hochdorf, dessen Aktien seit Mitte Mai an der SIX Swiss Exchange kotiert sind, sieht enorme Wachstumschancen im Bereich Babymilch. "Damit sind wir letztes Jahr rund 70% gewachsen, und es wird auch in den nächsten drei bis fünf Jahren mit Abstand unser grösster Wachstumstreiber sein", sagte Konzernchef Damian Henzi im Interview mit AWP.
Vor allem in China, das geprägt ist von diversen Lebensmittelskandalen und wo Eltern entsprechend grossen Wert auf Sicherheit legten, will Hochdorf wachsen. "Es laufen derzeit Verhandlungen bezüglich Produktions-Joint-Ventures in der Schweiz. Wir würden dabei die Mehrheit halten und die Partner könnten im Rahmen ihrer Beteiligung Babymilch beziehen", so der Konzernchef. Auch aus Brasilien gebe es Anfragen, und interessant seien auch Länder wie Pakistan, Bangladesch oder Vietnam.
Aber auch ausserhalb des Babymilch-Bereichs will Hochdorf zulegen. "Wir sind derzeit daran, unsere Strategie neu zu definieren. Was dabei schon klar ist: Wir wollen vermehrt in Produkte mit Mehrwert oder Spezialitäten-Charakter und damit einer höheren Marge investieren", sagte er. Im Detail wären das Alles im Bereich Functional Food, Health Nutrition oder Nahrungsergänzung, aber auch die Bereiche Medical Nutrition oder Clinical Nutrition wären interessant. "Wir sind mit Babymilch bereits in den Spitälern, insofern drängt sich hier eine Sortimentserweiterung auf", so Henzi.
Als strategisches Ziel hat Hochdorf einen Exportanteil von rund 50%. "Sollte die Entwicklung im Babymilch-Bereich so weitergehen wie bisher, werden wir das bis 2015 erreichen." Das hänge aber auch vom Schweizer Milchpreis ab. Wenn der Milchpreis 10 Rappen sinke, koste das Hochdorf 30 bis 50 Mio CHF Umsatz in der Schweiz bzw. umgekehrt, sagte er.
Hochdorf möchte "grundsätzlich eine stabile Dividendenausschüttung", wobei der Geschäftsgang in zweiter Priorität auch reflektiert sein soll. "Die Dividende wird aber bei einem Gewinnrückgang nicht gleich wegfallen", so Henzi. Angestrebt wird dabei eine Dividendenrendite "mit einer Drei vor dem Komma".
(Das vollständige Interview ist zu lesen auf dem Premium-Dienst von AWP)
uh