Hilfwerke und Gewerkschaften fordern andere Wirtschaftspolitik
Die Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke und die Gewerkschaften verlangen von der Regierung einen Kurswechsel in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Als zwingend erachten die Organisationen unter anderem die Einführung eines Mindestlohnes.
Ernüchternde Bilanz
Die Organisationen zogen am Freitag (09.06.) in Bern Bilanz zum Weltsozialgipfel von 1995 in Kopenhagen, der ehrgeizige Ziele zur Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit beschlossen.
Fünf Jahre später präsentiere sich die Bilanz jedoch sehr mager. Zwar habe die Globalisierungspolitik enorme Reichtümer geschaffen, gleichzeitig aber auch das soziale Gefälle zwischen den einzelnen Ländern und den Bevölkerungsschichten vergrössert.
Die Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke, der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) sowie weitere Organisationen im Bereich der Sozialhilfe verlangen deshalb vom Bundesrat, sich an der bevorstehenden Nachfolgekonferenz in Kopenhagen von Ende Juni in Genf für einen Kurswechsel in der Wirtschafts- und Sozialpolitik einzusetzen.
Entschuldung, Kapitalsteuer, Mindestlohn
Dazu gehöre unter anderem eine rasche und bedingungslose Entschuldung der ärmsten Länder, die Einführung einer Steuer auf spekulative internationale Kapitaltransaktionen sowie ein existenzsichernder Mindestlohn.
Ein nationaler Aktionsplan soll zudem dafür sorgen, dass im Inland der schleichenden Verarmung, der verdeckten Arbeitslosigkeit und der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer Herkunft ein Riegel geschoben werden kann, wie es in einer gemeinsamenen Plattform der Organisationen heisst.
An der Konferenz in Kopenhagen (26.-30.06.) Juni sollen diese Forderungen von Vertretern der Hilfswerke, des Gewekschaftsbunds und der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) vertreten werden.
swissinfo und Agenturen

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