Hedge-Fonds-Legende Soros kickt Anleger raus
NEW YORK (awp international) - Der legendäre Hedge-Fonds-Gründer George Soros spekuliert künftig nur noch mit seinem eigenem Geld. Er will den aussenstehenden Investoren ihre Einlagen gegen Jahresende zurückgeben. Es handele sich ohnehin nur um einen "geringen Betrag", hiess es am Dienstag in einem Brief, den die Anleger seines Quantum-Fonds bekommen haben.
Hintergrund sind verschärfte Richtlinien für Hedge-Fonds in den USA, die 2012 in Kraft treten. Der Erfolg der Hedge-Fonds beruht jedoch gerade darauf, dass für sie bislang kaum Regeln gelten. Soros kann die Auflagen jedoch umgehen, indem er künftig nur noch das Vermögen seiner Familie anlegt. Er folgt damit anderen namhaften Hedge-Fonds-Managern.
Soros' Schritt sei angesichts der geringen Summe mehr symbolischer Natur, merkte die "New York Times" an. Von den annähernd 26 Milliarden Dollar (18 Mrd Euro), die Soros verwaltet, stammten nicht mal 1 Milliarde Dollar von externen Investoren. Wer indes dabei war, verdiente üppig: Der Quantum-Fonds soll seinen Anlegern über die vergangenen 40 Jahre hinweg im Schnitt 20 Prozent Profit jährlich eingebracht haben.
Weltbekannt wurde der gebürtige Ungar Soros im Jahr 1992, als er gegen das britische Pfund wettete, die Bank of England in die Knie zwang und am Ende 1 Milliarde Dollar kassierte. Die Zeche mussten die britischen Bürger zahlen. Soros Einsatz war damals 10 Milliarden Dollar gewesen. Sein aktuelles Privatvermögen schätzt das US-Magazin "Forbes" auf 14,5 Milliarden Dollar. Damit liegt der 80-Jährige auf der Superreichen-Rangliste auf Rang 46./das/DP/zb