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Harte Anti-Tabak-Massnahmen

Täglich greifen 32% der 14-65-Jährigen zum Glimmstengel. Rund 40'000 der täglich Rauchenden sind jünger als 18 Jahre. Keystone

Zigarettenpreise bis 7,50 Franken pro Paket, eingeschränkte Werbung und ein Sponsoringverbot von sportlichen und kulturellen Anlässen.

Dieser Inhalt wurde am 18. Juli 2004 - 15:06 publiziert

Mit diesen und weiteren Massnahmen möchte das Bundesamt für Gesundheit gegen den Nikotinkonsum vorgehen.

Der Chef des Bundesamtes für Gesundheit, Thomas Zeltner, lanciert eine Offensive gegen das Rauchen. In der "NZZ am Sonntag" erklärt er, noch in dieser Legislatur, also bis spätestens 2007, ein Gesetz mit Werbebeschränkungen und einem Sponsoringverbot vorzulegen. Bei einer allfälligen Referendums-Abstimmung rechnet Zeltner mit einem starken Engagement der Tabakindustrie.

Als weitere Massnahme möchte der BAG-Chef den Zigaretten-Preis heraufsetzen. Der Preis pro Zigaretten-Packung lässt sich seiner Meinung nach bis auf 7,50 Franken erhöhen. Für die Zukunft zieht er weitere Erhöhungen in Betracht.

Verkaufsverbot für Jugendliche

Zusätzlich will Zeltner den Zigarettenverkauf an Jugendliche verbieten. Dies lässt sich nach seiner Meinung nur mit einem eingeschränkten Zugang zu Zigaretten-Automaten realisieren.

Das BAG sieht dabei zwei Möglichkeiten: Entweder kommt eine neuartige "Automatenkarte" zum Einsatz oder, wenn sich das als nicht praxistauglich erweisen sollte, die Automaten würden ganz verboten.

Ungenügende Selbstbeschränkung

Die freiwillige Selbstbeschränkung der Tabakindustrie bei der Werbung reiche nicht aus, sagte der Chef des Bundesamts für Gesundheit (BAG) im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Auf Plakaten, in Kinos, Zeitungen und Zeitschriften brauche es ein Werbeverbot. Erlaubt soll Werbung nur noch in der Fachpresse und an Verkaufsstellen sein.

Deutlichere Warnhinweise und Rahmengesetz

Schon in diesem Herbst will der Bundesrat über Warnhinweise auf Zigarettenpackungen entscheiden. Zeltner will grosse Aufschriften vorschlagen. Auch abschreckende Fotos, etwa von geschädigten Organen, könnten für die Schädlichkeit des Rauchens sensibilisieren, sagte er.

Weiter plant das BAG ein neues Rahmengesetz des Bundes. Zeltner sieht dabei drei mögliche Stossrichtungen: Schutz vor dem Passivrauchen für jedermann, Arbeitnehmerschutz oder Festsetzung von Grenzwerten für Tabak-Immissionen.

Kein Thema ist für Zeltner derzeit ein generelles Rauchverbot in Restaurants und Bars sowie ein Verkaufsverbot an unter 18-Jährige. Beides wäre kaum durchsetzbar, ist er überzeugt.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Rauchen schadet der Gesundheit, kann Krebs, chronische Bronchitis, Herzinfarkte und Hirnschläge verursachen und erhöht zudem das Risiko für Impotenz und Sterilität.
Rauchen tötet hierzulande jeden Tag 25 Menschen. Das sind mehr als alle Toten durch AIDS, harte Drogen, Alkohol, Verkehrsunfälle, Morde und Suizide zusammengenommen.

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In Kürze

Thomas Zeltner, Chef des Bundesamts für Gesundheit startet eine neue Offensive gegen den Tabakkonsum.

Geplant sind:
- Tabak-Werbeverbot auf Plakaten, Kinos, Zeitungen, Zeitschriften
- Sponsoringverbot
- grössere Warnhinweise auf Zigarettenpackungen
- Preiserhöhungen
- Schutz am Arbeitsplatz
- Passivraucherschutz

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