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Gotthard minus 3: Feiern an der Sonne

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6500 Franken pro Monat, ein sicherer Arbeitsplatz und ein gutes Verhältnis mit den Kollegen. Vorteilhafte Bedingungen, die trotzdem nicht helfen, die Dunkelheit im Tunnel aufzuhellen.

Dieser Inhalt wurde am 12. Oktober 2010 publiziert Minuten

Er folgte den Fussstapfen seines Vaters auf die Baustelle in Faido. Aber nach zwei Jahren hat er langsam die Nase voll.

Douglas aus der italienischen Region Veneto ist nicht für den Untertagbau gemacht. Ihm fehlt dort unten die frische Luft, der kontinuierliche Lärm und die ständig nötige Wachsamkeit machen ihm zu schaffen. Eine Unaufmerksamkeit oder das Schicksal können einem böse mitspielen.

Doch besonders fehlt ihm die Sonne. Arbeitet er im Winter in der Tagesschicht, sieht er sie während Tagen nicht mehr. Douglas wird wütend. Soll er sich mit 25 schon die Gesundheit ruinieren? Nicht im Traum. Sobald er genug Geld zusammen hat, um ein Haus zu bauen, will er sich einen "normalen Job" suchen.

An der Feier vom Freitag wird er nicht dabei sein: Von morgen an hat er fünf Tage frei. Lieber geht er zurück zu Frau und Sohn. Ein weiterer Grund für sein Fehlen ist, dass die Feier im Tunnel stattfindet. Und wer will schon in seiner Freizeit in den dunklen Berg zurück?

Luigi Jorio, Faido, 12. Oktober 2010

Für die Mineure ist es nicht immer einfach, während Tagen ohne Sonnenlicht zu sein.

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