Gotthard-Basistunnel: Erste Sprengung in Bodio
Am Montag (10.07.) haben mit einer "ersten Sprengung" auf der Baustelle in Bodio (TI) offiziell die Bauarbeiten für den Gotthard- Basistunnel im Kanton Tessin begonnen. Alle Redner unterstrichen die epochale Bedeutung des Bauwerks.
Die "Erste Sprengung" war mehr als symbolisch. Ein Riesenknall begleitete gegen 12.30 Uhr meterhohe Flammen, die vor dem Umgehungsstollen in die Höhe schnellten. Rund 300 Festgäste aus Politik und Wirtschaft waren gekommen, um diesen Moment mitzuerleben.
Der nun in Angriff genommene 1,2 Kilometer lange Umgehungsstollen führt zur eigentlichen Tunnelachse des Gotthard- Tunnels. Er ermöglicht durch das Umgehen einer Zone mit Lockergestein eine schnellere Erschliessung der unterirdischen Montageplätze. Am Stollenende werden dann die zwei Röhren für den Basistunnel in Richtung Norden vorgetrieben.
Tessin und Uri ziehen an einem Strang
Der Verwaltungsratspräsident der AlpTransit AG, Georges Blum, betonte in seiner Rede die grosse nationale und internationale Bedeutung des längsten Eisenbahntunnels der Welt. Die AlpTransit AG als Bauherrin werde alles daran setzen, dass die Flachbahn durch die Alpen termingerecht fertig werde.
Die Regierungsräte Marco Borradori, Tessin, und Isidor Baumann, Uri, zeigten sich zufrieden, dass nach Jahren der Planung das Jahrhundertbauwerk endlich in die Tat umgesetzt werde. Borradori erneuerte das Anliegen des Kantons Tessin, dass auch mit dem Bau des Ceneri-Basistunnels fristgerecht im Jahre 2006 begonnen werde.
Der Urner Volkswirtschaftsdirektor Baumann ging nicht auf die umstrittene Frage der Linienführung in seinem Kanton ein. Er erklärte aber: "Wo und wie dieses Bauwerk Uri tangiert, dafür werden wird uns engagieren."
Bauzeit von 12 Jahren
Der Bau des 57 Kilometer langen Basistunnels zwischen Erstfeld UR und Bodio TI, der insbesondere eine Entlastung der Gotthard-Autobahn vom Schwerverkehr bringen soll, wird gut zehn Jahre dauern. Die Inbetriebnahme ist für 2011 oder 2012 geplant. Die Kosten betragen rund sieben Mrd. Franken.
De facto laufen die Arbeiten für den Gotthard-Basistunnel auf der Südseite schon seit Monaten. Für das Teilstück Faido ist der Zugangsstollen bereits 800 Meter vorangetrieben worden. In Faido, dem Sitz der Abschnittsleitung Süd, werden laut AlpTransit- Geschäftsfsführer Peter Zbinden bis Ende Jahr rund 100, in Bodio 200 Arbeiter beschäftigt sein.
Die Verantwortlichen der AlpTransit AG betonten im übrigen, dass sie alles unternehmen werden, um die Lärm- und Umweltbelästigung für die Bevölkerung in Grenzen zu halten. In Polmengo bei Faido hatten kürzlich Anwohner wegen des Baulärms und der durch Staub verschmutzten Luft protestiert.
swissinfo und Agenturen

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