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Gotthard: Öffnung nur für Autos oder für Alle?

Nächste Woche sollen die Entscheide fallen. Keystone

Der Gotthard-Tunnel wird möglicherweise vor Weihnachten wieder geöffnet. Sicherheits-Überlegungen geben den Ausschlag.

Dieser Inhalt wurde am 29. November 2001 publiziert

Einziges Kriterium für die Wiedereröffnung sei die Sicherheit, sagte Bundespräsident Moritz Leuenberger am Donnerstag nach einer Aussprache mit Urner und Tessiner Regierungsvertretern vor den Medien in Bern. Es sei möglich, dass der Gotthardtunnel vor Weihnachten geöffnet werde. Zuvor müssten allerdings noch einige Sicherheitsprobleme abgeklärt werden.

Welche und wie viele Fahrzeuge bei einer allfälligen Freigabe durch die Röhre rollen dürfen, hänge von den Resultaten der laufenden Abklärungen ab. Die Gespräche mit Uri und Tessin seien konstruktiv und sachlich verlaufen, sagte Leuenberger. Auch bezüglich der Kriterien für eine Wiedereröffnung sei man sich einig.

Gesamtsicherheit berücksichtigen, nicht bloss Gotthard

Den Entscheid wird das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kommende Woche fällen. Es gehe dabei nicht nur um den Gotthard, sagte Leuenberger. Eine Maximallösung für den Gotthard, die neue Probleme am San Bernardino schaffe, liege nicht drin.

Die Aktualität unterstrich die Worte Leuenbergers. Am Donnerstag gab es auf der Südseite des San Bernardino-Tunnels erneut einen (ungefährlichen) Lastwagenbrand sowie mehrere Pannen von Schwerfahrzeugen. Die Folge: Kilometerlange Staus und Behinderungen während Stunden.

Internationale Gespräche am Freitag

Die Massnahmen zur Optimierung der Sicherheit im alpenquerenden Verkehr stehen auch im Zentrum des Verkehrsministertreffens vom Freitag in Zürich, zu dem Vertreter aus Italien, Österreich, Frankreich, Deutschland und Belgien sowie EU-Kommissarin Loyola de Palacio erwartet werden. Auch davon hänge die Lösung für den Gotthard ab, sagte Leuenberger. Er werde Vorschläge machen.

Teilöffnung und verkehrslenkende Massnahmen?

Als denkbare Massnahmen nannte er die Freigabe vorerst nur für den Personenverkehr und erst in einem zweiten Schritt für den Schwerverkehr. Dazu kommen verkehrslenkende Massnahmen, wie sie bereits im Mont-Blanc oder San-Bernardino-Tunnel bestehen, mit Mindestabständen für Lastwagen, einem richtungsgetrennten Regime oder Tempolimiten.

Heftige Reaktionen gegen Teilöffnung nur für Autos

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband (Astag) stellte sich gegen eine Bevorzugung des Personenverkehrs, falls der Tunnel noch vor Weihnachten wieder geöffnet werde. Die Verkehrssicherheit müsse durch zweckmässige Massnahmen baulicher Art so hergestellt werden, dass die Gleichbehandlung des Schwerverkehrs gewährleistet sei.

Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) warf Leuenberger vor, unter dem Druck der Transport-Lobby nachzugeben. Eine Wiedereröffnung zu diesem frühen Zeitpunkt sei falsch. Vielmehr müssten die Transportkapazitäten auf der Schiene ausgebaut und eine Wintersperre am San Bernardino für den überregionalen Schwerverkehr verhängt werden.

swissinfo und Agenturen

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