Gondo: Projekt für Wiederaufbau ist bekannt
Dem Wiederaufbau des zerstörten Walliser Dorfes Gondo steht nichts mehr im Weg. Ein Zürcher Architekturbüro hat den in einem Wettbewerb ausgeschriebenen Auftrag erhalten. Die Arbeiten sollen im nächsten Frühjahr beginnen.
Die Jury hat das Projekt "Adagio" des Zürcher Architekturbüros Durrer Linggi ausgewählt. Dieser erste Preis ist mit 35'000 Franken dotiert.
Damit sei allerdings noch nicht gesagt, dass "Adagio" auch gebaut werde, sagte Patrik Linggi von Durrer Linggi. "Jetzt wird weiter abgeklärt, dann überarbeitet und schlussendlich muss die Gemeinde Gondo den Beschluss fassen, Adagio zu bauen." Allerdings hofft Linggi, dass das preisgekrönte Projekt aus gebaut werden kann.
Viel Projekte
Insgesamt waren 32 Projekte eingegangen. Wer sie sehen will, kann das zusammen mit der Wohnbevölkerung von Gondo. Sie werden in der Turnhalle von Gondo vom 22. Juni bis zum 1. Juli ausgestellt.
Die Gemeindebehörden von Gondo hätten die Wahl begrüsst, sagte der Briger Architekt Hans Ritz.
Sichtbarer Bruch
Geplant ist die Wiederherstellung des stark beschädigten Stockalperturms aus dem 17. Jahrhundert. Der erhaltene Teil werde restauriert, der zerstörte in modernem Stil neu gebaut. Damit werde der Bruch sichtbar, erklärte Ritz.
Dort wo das Dorf durch den Erdrutsch zweigeteilt wurde, sollen fünf Gebäude-Einheiten errichtet werden. Insgesamt entsteht Wohnraum für rund 60 Personen. Nebst Wohnungen finden im Komplex das Gemeindehaus und das Hotel "Post" Platz.
An die Katastrophe werden auch eine Kapelle und eine Treppe erinnern, die durch das Erdrutschgebiet führt. Zwischen dem Stockalperturm und dem neuen Gemeindehaus entsteht ein Dorfplatz.
Zehn Millionen
Die Kosten dürften sich auf insgesamt rund 10 Millionen Franken belaufen, sagte Ritz. Der Bau der Wohnhäuser wird von Privaten und Versicherungen finanziert, der Rest von der Gemeinde. Zur Finanzierung der Arbeiten am Stockalperturm wird mit Unterstützung der Glückskette eine Stiftung gegründet.
Am 14. Oktober waren in Gondo dreizehn Menschen in einer Schlammlawine ums Leben gekommen. Zwei Personen wurden bis heute nicht gefunden. Die Erdmassen zerstörten zahlreiche Gebäude.
swissinfo und Agenturen

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