Givaudan-CEO: Preisanpassungs-Potenzial bei 15-20% des Produktportfolios
Zürich (awp) - Der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan überarbeitet jährlich die Preise von 15-20% der Produkte im Portfolio. Derselbe Prozentsatz weise ein Potenzial für eine Preisanpassung auf, wie den Präsentationsunterlagen von CEO Gilles Andrier für die Finanzanalysten-Konferenz am (heutigen) Mittwoch zu entnehmen ist. Das Ergebnis hatte der Konzern bereits Anfang Monat publiziert.
"Dieser Prozentsatz entspreche den neu abgeschlossenen Verträgen, die automatische Preisanpassungen vorsehen", präzisierte der CEO vor Analysten. Dabei profitiere das Unternehmen vergleichsweise mehr von Preisanstiegen zu Anfang des Jahres, weil diese dann automatisch weiter gegeben werden könnten.
Für die restlichen Produkte, mit denen 80-85% des Umsatzes erarbeitet werde, sowie für die laufenden Produktionsverträge müssten mit den Kunden neue Verträge ausgearbeitet werden. Dies erfordere mehr Zeit als die automatischen Anpassungen. Dabei könne auch die Zusammensetzung eines Produkts verändert werden, um Kosten zu sparen, wie der CEO weiter sagte.
Mit den Verhandlungen über die zweite Anhebung der Rohstoffpreise im laufenden Jahr, die sich von 10 auf 15% vergrössert habe, sei vor zwei Wochen begonnen worden, sagte Andrier weiter. Die Verhandlungen dürften sich bis Ende Jahr hinziehen.
Weiter versuche das Unternehmen auch mit Direktinvestitionen in die Produktion die Auswirkungen der Schwankungen der Rohstoffpreise zu senken. Damit werde auch eine Reduktion der Zwischenhändler angestrebt.
Der negative Effekt der Wechselkursverschiebungen wird von CFO Matthias Währen auf EBITDA-Ebene auf 43 Mio CHF beziffert. Für das erste Halbjahr wurde ein Rückgang des EBITDA auf 388 Mio von 444 Mio ausgewiesen. Im Gesamtjahr rechnet der CFO mit negativen Wechselkursauswirkungen von 80 Mio.
Allerdings sei Givaudan kein klassisches schweizerisches Exportunternehmen, fügte der CFO an. So hätten die Wechselkursverschiebungen keinen Einfluss auf die Kostenstruktur. Auch sei der Einfluss des Euro-Kurses gering, weil ein grosser Teil der Kosten in der Gemeinschaftswährung fakturiert würden. Folglich sei der Rückgang der EBITDA-Marge einzig auf die gestiegenen Rohstoffpreise zurückzuführen.
Im Weiteren bestätigte der CFO die mittelfristigen Zielsetzungen für bis 2015. "Die Ziele sind ambitiös, aber erreichbar", so Währen.
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