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Gewerkschaften blockieren Swissair-Flüge in Brüssel

Swissair-Sabena: Eine Heirat, die sich offenbar nur schlecht scheiden lässt. Keystone

Der Ausstieg der Swissair Group aus der belgischen Fluglinie Sabena gestaltet sich immer schwieriger: Die belgische Regierung droht mit einer 300-Millionen-Klage wegen Vertragsbruch und in Brüssel blockieren Gewerkschaften Swissair-Flugzeuge auf dem Flugfeld.

Dieser Inhalt wurde am 04. Juli 2001 publiziert

Der Konflikt zwischen der Swissair Group und Belgien ist in der Nacht zum Mittwoch (04.07.) weiter eskaliert: Eine Gruppe belgischer Gewerkschaftern blockierte am Dienstagabend auf dem Brüsseler Flughafen kurz vor dem Start ein Swissair-Flugzeug auf dem Rollfeld. Die Passagiere mussten in Hotels übernachten. Der Swissair-Flug Zürich-Brüssel vom Mittag sowie der Rückflug am Nachmittag sind annulliert worden. Die Morgenflüge sind ab Maastricht gesichert. Der Busstransfer dauert zusätzliche 2 1/2 Stunden.

Bei der Swissair- rechnet man damit, dass die Protestaktion der Gewerkschaften bis am Mittwochabend dauert. "Es handelt sich um eine symbolische Protestaktion", sagte ein Sprecher, und weiter: "Wir prüfen zurzeit die Situation."

Staat und Gewerkschaften gegen Swissair

Mit der Blockade protestieren die belgischen Gewerkschaften gegen die Entscheidung der Swissair, ihre angebotene Finanz-Hilfe an die Sabena nicht weiter aufzubessern. Swissair hatte am Montagabend vorgeschlagen, dass beide Hauptaktionäre 418 Mio. Franken frisches Kapital einschiessen. Damit will sich Swissair im Gegenzug aus der Verpflichtung zur Mehrheits-Übernahme der Airline loskaufen. Swissair hält 49,5% der Sabena-Aktien, müsste diesen Anteil gemäss Vertrag aber auf 85% aufstocken.

Die belgische Regierung, sie hält die restlichen 50,5% der Aktien, hatte sich nach der Analyse des Swissair-Vorschlags am Dienstag zu rechtlichen Schritten entschlossen. Verkehrsminister Rik Daems sagte, Belgien werde die Swissair Group wegen Vertragsbruch als Hauptaktionär der Sabena vor Gericht bringen. Belgien werde zusätzlich Schadenersatz in der Höhe von 540 Mio. Franken verlangen, sagte Daems.

Swissair reagiert energisch

Am Balsberg wurde energisch auf die angedrohten juristischen Schritte aus Brüssel reagiert: Swissair-Sprecher Rainer Meier sagte am Dienstag, er halte sie für ein Ablenkungsmanöver. Dieses solle davon ablenken, dass der belgische Staat nicht gemeinsam mit Swissair die Sabena finanzieren wolle.

Swissair-Aktie im Aufwind

Die Swissair-Aktie, die am Vortag an der elektronischen Börse virt-x in London 5,2 Prozent auf 99,50 Franken eingebüsst hatte, erhielt am Mittwoch Auftrieb. Ihr Kurs überwand die psychologisch wichtige 100-Franken-Grenze und stieg gegenüber dem Vorabend zeitweise um 5,8 Prozent auf 105,25 Franken.

swissinfo und Agenturen

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