Schläger haben Gesicht des Opfers "komplett zertrümmert"
Im Prozess gegen die drei jugendlichen Schweizer Schläger ist am Mittwoch vor dem Landgericht München das am schwersten verletzte Opfer befragt worden. Das Gesicht des Geschäftsmanns sei "komplett zertrümmert worden", sagte Justizsprecherin Margarete Nötzel.
Der deutsche Familienvater, der im Juni 2009 von drei Schweizer Jugendlichen am Sendlinger Tor in München zusammengeschlagen worden war, sei "unglaublich schwer verletzt" worden, so Nötzel nach der nicht öffentlichen Sitzung vor der Jugendkammer des Münchner Landgerichts.
Die Justizministerin sprach von einem "Leidensweg von Operationen".
Zeugen hatten nach früheren Angaben der Ermittler beobachtet, dass zwei der Jugendlichen den bereits am Boden liegenden Mann mit wuchtigen Fusstritten gegen den Kopf traktierten.
Die drei Schüler der Weiterbildungs- und Berufswahlschule Küsnacht im Kanton Zürich weilten im Juni 2009 mit ihrer Klasse in München. An einem Abend tranken sie zusammen mit Kollegen Alkohol und zogen dann durch die Münchner Innenstadt.
Zuerst fielen sie in einem Park über drei Arbeitslose her, obwohl einer von ihnen sichtbar körperbehindert war. Später attackierten sie den Geschäftsmann, und schliesslich verprügelten sie auch noch einen 27-jährigen Studenten, der zufällig ihren Weg kreuzte.
Als einziger der fünf Opfer hat bisher dieser Student einen der Angeklagten wiedererkannt. Die drei ersten Opfer, die bereits am Dienstagnachmittag angehört worden waren, konnten die Angeklagten nicht identifizieren.
Der Vorsitzende Richter Reinhold Baier hatte laut Nötzel am Vortag die drei Angeklagten eindringlich ermahnt, ihr Schweigen zu brechen, sollten sie die Tat verübt haben. Die Jugendlichen müssen sich wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung verantworten.
swissinfo.ch und Agenturen

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