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Die ASO, ein Mosaik aus Hunderten von Vereinen

Um die Auslandschweizer-Organisation kommt man nicht herum, wenn es um Schweizer Expats geht. Sie ist eine Dachorganisation, die von Hunderten von Schweizer Vereinen im Ausland getragen wird. Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um dazu zu gehören? Erklärungen.

Dieser Inhalt wurde am 04. August 2016 publiziert
Auslandschweizer-Klub in Aktion: Turner-Pyramide in Argentinien. Legado suizo en el Bicentenario argentino/Camara de Comercio Suizo Argentina, 2010

Laien mag die Auslandschweizer-Organisation (ASOExterner Link), die derzeit ihr hundertjähriges Jubiläum feiert, vielleicht als monolithisches Organ erscheinen. In der Tat wird sie aber vor allem durch die grosse Diversität ihrer Mitglieder geprägt.

In der ASO sind fast 750 Schweizer Clubs, Vereine und Institutionen aus aller Welt zusammengeschlossen. Das können wirtschaftliche Organisationen, Folklore-Gruppen, Freundschafts- oder Jass-Vereine (ein typisches Schweizer Kartenspiel) sein. "Die Palette der Aktivitäten dieser Clubs und Vereine ist wirklich sehr breit", erklärt Ariane Rustichelli, Co-Direktorin der ASO und zuständig für deren Kommunikation.

Kriterien

Sogar ausländische Sektionen von politischen Parteien können von der ASO anerkannt werden. Gewisse Grenzen dürfen aber nicht überschritten werden. "Um vom Auslandschweizer-Rat anerkannt zu werden, darf ein Verein zum Beispiel nicht demagogisch auftreten, er darf auch keine Sekte oder Ähnliches sein", präzisiert Ariane Rustichelli.

Zudem gibt es gewisse minimalste Kriterien, die ein Verein respektieren muss. So muss man sich mit dem Hauptziel der ASO identifizieren, der Förderung der Beziehungen von Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern unter sich und mit der Schweiz. Es gibt aber auch objektivere und quantifizierbare Zielsetzungen. Ein Club muss mindestens sieben Mitglieder haben und mindestens die Hälfte der Mitglieder müssen Schweizer Staatsangehörige sein. Weiter müssen die Vereine von einem Komitee geleitet werden, das sich ebenfalls mehrheitlich aus Schweizer Staatsangehörigen zusammensetzt (für das Präsidium ist die Schweizer Staatsangehörigkeit gar vorgeschrieben). Ein Club, der sich der ASO anschliessen möchte, muss zudem der Dachorganisation der Schweizer Clubs in dem jeweiligen Land angehören, wenn es dort eine solche gibt. "Diese nationalen Dachorganisationen sind aus unserer Sicht sehr wichtig, denn sie sorgen für die Verbindung unter den jeweiligen Clubs", erklärt Ariane Rustichelli weiter.

Diese Regel könnte jedoch gelockert werden. "Die ASO hat einen Teil ihrer Statuten überarbeitet und dürfte in Zukunft auch assoziierte Clubs akzeptieren. Das heisst, die ASO wird Clubs aus gewissen Ländern auch anerkennen können, ohne dass diese Mitglied der jeweiligen nationalen Dachorganisation sind. Der einzige Unterschied wird sein, dass diese Clubs nicht an den Wahlen der Delegierten für den Auslandschweizer-Rat teilnehmen können werden", sagt Ariane Rusticelli. Der Rat, der diesen Freitag in Bern zusammenkommt, wird oft als "Parlament der Fünften Schweiz" bezeichnet.

Diese Einschränkung könnte aber unter Umständen auch toter Buchstabe bleiben. Denn die ASO möchte in Zukunft die Wählerbasis auf alle Auslandschweizer und Auslandschweizerinnen ausweiten. Eine Arbeitsgruppe des Rats befasst sich zurzeit mit dieser Frage. Die Schweizer Clubs machen nur zwischen 2 und 4% aller Auslandschweizer aus, sagt Remo Gysin, Präsident der ASO.

Zukunft liegt in der Jugend

Die Zukunft der ASO hängt auch von der Vitalität der Clubs und Vereine ab, von denen sie getragen wird. Doch wie in der Schweiz, haben auch im Ausland viele Vereine Mühe, Nachwuchs anzuziehen.

Die ASO sieht die Entwicklung als kontrastreich. "Es geht in beide Richtungen", erklärt Ariane Rusticelli. "Gewisse Vereine, deren Ausrichtung die Jungen weniger interessiert, haben die Tendenz, einzugehen, aber gleichzeitig werden immer neue Clubs gegründet. Der Fall Italien ist in dieser Hinsicht ziemlich interessant, denn die Dachorganisation hat eine Sektion für Junge geschaffen, die eine grosse Vitalität unter Beweis stellt."

"Die Jungen müssen die Themen definieren können, die sie interessieren, und sie müssen sich autonom organisieren können", sagt die Co-Direktorin der ASO. So könne man die Jungen interessieren und für Nachfolge sorgen. "Das haben wir in Italien gesehen, aber auch mit dem Parlament der jungen Auslandschweizer. Wenn die jungen Menschen die Sache in die Hand nehmen, funktioniert es."

Entspricht die Struktur der Auslandschweizer-Organisation noch den heutigen Bedürfnissen? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren.

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