Geringes Wachstum 2001 nach Boomjahr 2000
Die Schweizer Wirtschaft hat im vierten Quartal stagniert. Sie ist knapp an einer Rezession vorbeigegangen.
Die jüngsten Schätzungen zum realen Bruttoinlandprodukt (BIP) weisen für das vierte Quartal letzten Jahres noch ein minimes Wachstum von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal aus.
Im ganzen Jahr 2001 resultierte noch ein Wachstum von 1,3 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) am Donnerstag mitteilte.
Damit sei das Wachstum wesentlich niedriger ausgefallen als im Boomjahr 2000 (+3,0 Prozent gemäss provisorischer Schätzung), heisst es in der Mitteilung seco. Ursache der Verlangsamung sei im Wesentlichen die Verschlechterung der Weltwirtschaftslage und deren Auswirkungen auf die schweizerische Industriekonjunktur.
Abgeschwächter Konsum
Nachdem der reale Konsum der privaten Haushalte im ersten Halbjahr 2001 noch mit Raten von über 2,5 Prozent gewachsen war, schwächte er sich ab und erreichte im 4. Quartal eine Zunahme von 1,3 Prozent.
Die Anlageinvestitionen, die sich bereits seit Frühjahr 2001 im Krebsgang befinden, gingen im 4. Quartal erneut zurück (-2,5 Prozent). Zwar stiegen die realen Bauinvestitionen um 1,5 Prozent, doch setzte sich der kräftige Rückgang bei den Ausrüstungsinvestitionen (-5,8 Prozent) fort.
Nach einem Rückgang während der letzten zwei Quartale stabilisierten sich die Exporte im 4. Quartal (+1,5 Prozent). Die Warenausfuhren stiegen leicht an (+2,5 Prozent), die Exporte von Dienstleistungen sanken erneut (-1,4 Prozent). Die Importe nahmen um 3,4 Prozent ab.
BIP: Die wichtigste Messgrösse
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stellt die Summe aller im Laufe eines Jahres im Inland erbrachten Dienstleistungen und hergestellten Güter zum Marktwert dar. Es setzt sich zusammen aus Konsum, Inlandinvestitionen, Exporten abzüglich der Importe.
Das BIP gilt als wichtigste Messgrösse für das Wirtschaftswachstum eines Landes. Wird auch noch der Saldo aus den Arbeits- und Kapitaleinkommen aus dem Ausland dazugerechnet, ergibt dies das Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen.
swissinfo und Agenturen

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