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Fukushima-Betreiber Tepco erneut mit Milliardenverlust (AF)

Dieser Inhalt wurde am 09. August 2011 - 12:25 publiziert

TOKIO (awp international) - Im Zuge der Atomkatastrophe von Fukushima hat der japanische Kraftwerksbetreiber Tepco auch in seinem ersten Geschäftsquartal einen Milliardenverlust eingefahren. Der Fehlbetrag belief sich auf 572 Milliarden Yen (5,2 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Tokio mitteilte. Die Kosten für Aufräumarbeiten an dem havarierten Kernkraftwerk in Fukushima und für Schadenersatz wurden allein mit 503 Milliarden Yen beziffert. An der Börse in Tokio verlor die Aktie zeitweise 14 Prozent, schloss am Ende aber unverändert bei 389 Yen.
Für die Stabilisierung der Lage an den havarierten Atommeilern musste die Tokyo Electric Power Corporation (Tepco) 105 Milliarden Yen aufwenden. 398 Milliarden Yen zahlte Tepco an die Opfer des Reaktorunglücks vom 11. März und Betroffene in der Region. Ausserdem fielen die Brennstoffkosten mit 405 Milliarden Yen um 29 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor, da Tepco nach dem Ausfall der Atommeiler mehr Kohle, Öl und Gas zur Energiegewinnung einkaufen musste. Zugleich verkaufte Tepco wegen gesunkener Nachfrage deutlich weniger Strom: Der Umsatz fiel um 7,2 Prozent auf 1,13 Billionen Yen.
Nach Ansicht von Experten muss Tepco mit weiteren massiven Belastungen rechnen. "Alle Welt geht davon aus, dass die Schadenersatzforderungen insgesamt mindestens eine Höhe von einer Billion Yen erreichen werden", sagte Analyst Reiji Ogino vom Bankhaus Mitsubishi UFJ Morgan Stanley in Tokio. Eine solche Summe könne das Unternehmen aber nicht aufbringen, da es sonst Insolvenz anmelden müsste. Die japanische Regierung will daher einen staatlich unterstützten Fonds einrichten. Dieser Fonds soll nach den Worten von Industrieminister Banri Kaieda einen Umfang von zwei Billionen Yen haben.
Für das Finanzjahr 2010/11 (bis Ende März) hatte die Tokyo Electric Power Company (Tepco) im Mai bereits ein Minus von 1,25 Billionen Yen (rund 10,7 Milliarden Euro) ausgewiesen. Darauf hin war Vorstandschef Masataka Shimizu zurückgetreten./jb/stw/wiz

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